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Bayerikhe Subildums-handes = Husitellung 1906
nr. 29
gegeben roar, die flbgase der huttenwerke und Kohlen-
zechen und die billig Herzustellenden Kraftgase zu ver-
roerten.
Ursprunglich entwichen die Gase, rvelche bei der
Lrzeugung des Lisens in den Hochosen entstanden, unver-
wertet in die Luft. Lin wesentlicher Fortschritt wurde
schon erreicht, als man dazu uberging, diese flbgabe unter
Dampskessel zu verfeuern und den erzeugten Damps zum
4000 bis 5000 Pferdestarken gewonnen werden. Fur
jede an einem Tag erzeugte Tonne Boheisen hannen also
nebenbei ungefahr 30 effektive Pferdestarken fur Kraft-
zwecke gewonnen werden. Bei einer jahrlichen Boheisen-
erzeugung von rund 11 Millionen Tonnen in Deutschland
Konnen darnach durch Gichtgasmaschinen rund 1000000
Pferdestarken geleistet werden.
flhnlich gunstig liegen die Verhaltnisse stir die Ver-
rNaschinenhalle.
700 pferdige Nurnberger Gasmaschine
Betrieb von Dampfmaschinen und in neuester 3eit von
Vampsturbinen zu verwenden. Line vollkommene Losung
des Problems wurde aber erst erreicht, als es gelang, die
flbgase der Hochofen unmittelbar in der Gasmaschine in
Brast umzusetzen. Klarer und uberzeugender wie Worte
sprechen hier die Sadlen:
mit den flbgasen z. B. eines hochofens, der in
24 Stunden 150 Tonnen Boheisen liesert, Konnen durch
Heizung von Vampskesseln und Betrieb von Damps-
maschinen oder Turbinen nur etwa 1500 Pferdestarken,
bei unmittelbarer Verbrennung in Gasmaschinen dagegen
wendung der in den Kokereien der Kohlenzechen gewonnenen
Koksofengase. Bei der Beinigung dieser Gase erhalt man
wertvolle Produkte, wie Benzol, Teer Bmmoniak und
etwa der dritte Teil der noch einer besonderen Bachreinigung
unterzogenen Gase Kann durch die Gasmaschine fur Kraft-
zwecke weitere gewinnbringende Verwertung finden.
Fur jede in 24 Stunden verkokte Tonne Kohle stehen
durchschnittlich 5,3 Pferdestarken zur Versugung.
In Deutschland wurden 1905 rund 16,5 millionen
Tonnen Koks erzeugt, wozu bei einem flusbringen von
73> rund 22,5 Millionen Tonnen Steinkohle erforderlich