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Herausgegeben uon bør
usstellungsleitung.
Schriftleiter: Prof. Pr. Paul Johannes Réø, Bibliothekar und Sekretår des Bayerischen Qewerbemuseums in Murnberg. Telephon
Pruck und Verlag: Willi. Tummels Øuch- und Kunstdruckerei, Hurnberg.
filleinige Inseraten-finnahme durch samtliche Bureaux der finnoncen-Expedition Rudolf flosse.
5549.
Erscheint in 42 nummern: Von Mai bis Dezember 1905 monat-
Iich einmal, von Januar bis April 1906 monatlich zweimal und
von Mai bis Oktober 1906 wochentlich einmal.
Bezugspreis fur die 42 Nummern 8 Mk., Einzelnummern 30 Pfg.
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Der »Bpfel« bes Seefabrers Martin Bebaim.
Don Urchivrat Dr. Crnft iliummenhoff.
n die Geschichte des im Iahre 1492
nach den Nngaben und unter der
Leitung des Martin Behaim ange-
fertigten Globus haben sich im
Lause der Iahrhunderte allerlei
Irrtumer und Ungenauigkeiten
eingeschlichen, die einmal zu be-
richtigen umsomehr geboten er-
scheint, als dieses ehrwurdige und
geschichtlich - geographisch Hochst
merkwurdige Dokument aus Nn-
latz der Iubilaums-Landes - Nus-
stellung nach jahrelanger Ver-
borgenheit wieder ans Licht gezogen
Wurde. Im Iahre 1490 war Lehaim von der Insel Fayal,
wo er wohnte, zur Regelung von Erbschaftsangelegenheiten
nach Nurnberg gereist und blieb hier bis in das Iahr 1493.
3™ ^ahre 1492 — nicht auch schon 1491 - versertigte
eden „Npfel" oder die „Kugel", wie der Globus in den
urkundlichen Nachrichten stets genannt roird, wo auch nie-
wals von einem „Erdapfel" die Nede ist.
Wie er es aus dem Globus selbst verewigen lietz,
stellte er diesen aus Ivunsch der damaligen obersten ljaupt-
leute Gabriel Nutzel, Paul Volckamer und Nikolaus Groland
fur seine Vaterstadt her. Die Inschrift hat solgenden
lvortlaut:
„Nus furbitt und beger der fursichtigen, erbarn und weisen
als der obersten Hauptleut der loblichen reichsstat Nurn-
berg, die dan zu diesen zeiten regiert haben, mit namen
Herr Gabriel Nutzel, Herr P. Volckamer und Herr Nicolaus
Groland, ist diese figur des apfels gepracticirt und gemacht
worden aus gunst, angebung, vleys durch den gestrengen
und erbarn Herrn Martin Lehaim ritter, der sich dann in
dieser Kunst Cosmographia viel erfaren hat und bei einem
drittel der welt umsaren, solches alles mit fleitz ausgezogen
aus den buchern Ptolomaai, Plinii, Strabonis und Marco
Polo und also zusamm gefiigt alles merr und erden, jeglichs
nach seiner gestalt und form, solches alles dem erbarn
Georgen holzschuer von ratswegen durch die gemelte Haupt-
leute befolen worden ist, darzu er dan geholfen und geraten
Hat mit moglichen fleitz. Solche Kunst und apsel ist ge-
practicirt und gemacht worden nach Christi geburt 1492,