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Bayerifche Subiltfums-kandes = flusifellung 1906
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austritt, ist jetzt gerade 100 Iahre alt. Ihre Nusstellung ist
somit schon fur sich allein eine Iubilaumsausstellung. Bis in
die siebziger Iahre des vorigen Iahrhunderts noch Kleineren
Umfanges, entwickelte sie sich im Lanse der letzten drei
Iahrzehnte zu einer Weltfirma ersten Ranges. 1877 wurde
der Grundstein zu der Heutigen Fabrik gelegt, die maschinell
eingerichtet ist, nachdem man sich bis dahin mit Wasser-
Kraftbetrieb begnugt hatte. Seit Beginn der neunziger
3ahre sonden fort und fort Vergrotzerungen der Fabrik-
Gros Blei-, Farb- und Kopiereinlagen die Raume der
Fabrik, das sind im Iahre 53 Millionen Bleististe und
120 Millionen Ginlagen. Sur Ermoglichung einer solchen
Produktion sind 500 Beamte und flrbeiter und zwei Dampf-
maschinen mit zusammen 330 HP tatig. Dazu steht in
Reserve eine dritte Maschine mit 200 HP. Die dazu ge-
Horigen Dampfkessel Haben 206 Esuadratmeter Heizflache.
Fur den Umsatz in ganz Europa und allen uberseeischen
Landern sorgen funfzehn Reisende und die auf allen
IndnstrieanssteUung im Uauptindnstriegebande.
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ie52r
LYRA
BLEIS RFT- FABRIK
NUERNBERG
INH JOHANNES GRASSER
GEGR-18O6- '
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Die Lyra-Bleistiftfabrik Johann Froescheis, Nurnberg.
Photographische Aufnahme von F. Schmidt, Klischee von L. Kriegbauni, Niirnberg.
raume statt, die bedeutendste in den Iahren 1903/04. Iede
raumliche Vergroherung brachte auch eine Verbesserung der
technischen und maschinellen Einrichtungen mit sich. Einige
statistische Kngaben mogen dazu dienen, um von dem Umfang
des Betriebes eine Dorstellung zu geden. 3m Iahre 1905
rourben nicht weniger als eine Million Kilo Zedernholz
verarbeitet und autzer 10 000 Kilo von ausgesuchtestem
Graphit aus den besten Graphitlagern der Erde, der Haupt-
sachlich fur die Lyra „Grloro"-Stifte Verwendung sindet,
165000 Kilo Graphit verbraucht. Ivochentlich verlassen
7000 Gros in Holz gefatzte Blei-Farbstifte und 18-19000
grofjeren Platzen des In- und Nuslandes tatigen Dertreter.
Der alleinige Inhaber der Fabrik ist seit vier Iahren Iohannes
Grasser, der seit mehr als 20 Iahren mit an der Spitze des
Geschaftes gestanden hat. Datz die Firma es in ihrer Fabrik
nicht an den notigen Wohlfahrtseinrichtungen fehlen latzt,
erhellt schon aus der erfreulichen Tatsache, datz ihr derzeitiger
Inhaber gelegentlich der Feier ihres hundertjahrigen Be-
stehens eine Fabrikjubilaums-Stiftung mit dem Betrage von
100 000 Mark errichtet hat, deren Zinsen dazu dienen sollen,
den in der Fabrik beschastigten Beamten, Nrbeitern und
Rrbeiterinnen eine sorgenlosere Zukunst zu sichern.