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Bayerifche ^ubiMum s« kandes -Hustfellung 1906
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nid)t Diel um diese Dertrage Kummerte. Mit »hils und Fur=
streck« Hurnbergs errichtete der Markt im Jahre 1532 ein
Sebaube an der Dils, in dem Kausmannsguter eingelagert
roerben konnten. In einem groven, neuerbauten Schiss suhren
sobann die Schmibmuhlener Don und nach Regensburg Stahlsast,
groste Ballen, StockfiCd), Passer, Stubid), groste, rauhe Stabl=
stuck, loibisch Lisen, Sale und Hurnberger Psennigwar. Rud)
loammerschloy Traidendorf.
den Lanbtransport gen Hurnberg aus der alten Hochstraste
Karls des Groven, die erst 1770 burch den Verein zroischen
Kurpfalz und Kurbayern sur den handel oerboten rourbe unb
erst ba lyre groste Bebeutung einbustte, ubernahmen bie streb-
samen Burger bes Marktes.
Bud ) nad) Hmberg suhren bie Don Schmibmuhlen mit
ihrem Schiss, luben anberen Hammermeistern Crz unb uber=
tjaupt jebem, ber es rounschte unb bezahite.
Viese Mchtachtung ber Vertrage rourbe ihnen pom Rate
ber Stabt Hmberg, ber eisersuchtig uber sein Schissahrts-
pripileglum roachte unb sorgsaltig aus bas lvohl seiner Burger
bebacht roar, balb ubel oermerkt. Doch er burste bem kleinen
Hebenbuhler gegenuber keine Seroaltmastregeln anroenben.
Venn Schmibmuhlen gehorte zur lungen Psalz, unb mit bem
»geroaltlgen« psaiz-neuburgischen Uanbrichter zu Burglengen-
selb roar gar nicht zu spassen; benn er konnte ber Hmberger
Schissahrt bas Leben recht sauer machen. Darum mustte sich
auch ber Rat pon Hmberg au ss Bitten perlegen, bast seine
»lieben Hadjparn« pon ber eingesuhrten Heuerung abstanben
unb slch mit bem Crlaubten begnugten.
lvohl persichern schon 1532 bie psaiz-neuburgischen Her-
zoge Vttheinrich unb Philipp in einem Schreiben an Kursurst
Friebrid), bast sie benen pon Schmibmuhlen geboten Hatten,
ben angezogenen Vertragen gemast si ch zu perhalten. Hllein
biese zeigten roenlg Lust, ben Hmberger Wunschen zu ent-
sprechen, unb rourben auch pon bem Lanbrichter pon Burg-
lengenseib nicht sonberlich gebrangt. Gs bauern barum ble
Bitten ber Hmberger noch im jahre 1550 an, boch schelnen
sie allmahlich ihr 3iel erreicht zu haben, benn es ist spater
nicht mehr pon Klagen Hmbergs uber bie Schissahrt Schmib-
muhlens zu lesen.
Mit bem nun eintretenben Versall ber oberpsalzischen
Liseninbustrie scheint auch bie Schmibmuhlener Schissahrt zum
Stillftanbe gekommen zu sein. Sie finbet sich nur mehr in
bem schon osters zitierten Rezest pom sahre 1698 erroahnt,
in bem es heistt, bast bem Markte Schmibmuhlen sein uraltes
Serechtsame aus ein Schiss, bas nach ben pier Hmberger
Schifsen elngehenkt unb mit pier Schmibmuhlener Pferben
nachgeritten roirb, solle geroahrt bleiben. Im lahre 1763 ging
biese Berechtigung pachtroeise an ben bagerischen Staat uber,
ber sechs jahre fruher sch on bie Hmberger Schissahrt uber-
nommen Hatte.
Ven gepflogenen Verhanblungen gemast, bot bas Rur=
furstliche Salzamt Hmberg Schmibmuhlen fur Hbtretung seiner
Berechtigung jahrlich 50 Sulben, roahrenb ber Rat bes Marktes
Kallmunz.
nach mehrmaliger Rebuzierung seiner Forberung, 70 Sulben
unb 4 Salzscheiben perlangte unb austerbem bie Hnbringung
bes Schmibmuhlener Marktroappens neben bem Kurbagerischen
aus bem betressenben Schisse rounschte. Wie bie Sinigung
ersolgte, bies liest bas bem Versasser porgelegene Urkunben-
material nicht erkennen.
(Sortfe^ung folgt.)