ForsideBøgerFestschrift Zum 50 Jährig…J. C. König & Eberhardt

Festschrift Zum 50 Jährigen Jubiläum Der Firma J. C. König & Eberhardt

År: 1895

Sted: Hannover

Sider: 60

UDK: St.f. 061.5(43)Kön

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 72 Forrige Næste
übereinander gezogenen Gewändern zusammensetzt. Auf den Falz wird zunächst als Unterziehzeug der Futterdeckel geklebt und die Bünde mit Leim auf die Futterdeckel testgeklebt. Unten und oben wird es dann mit einer zierlichen Halskrause versehen — gekapitalt — und deckel zu sitzen kommt, unten und oben aber mit dem Kapitalbande abschliesst. So angethan, bleiben die Bücher wieder über Nacht zum Trocknen liegen. Zur Herstellung des Rückenschutzes oder des Papprückens wird zuvörderst die Rückenpappe passend zugeschnitten, an den Langseiten auf der Pappenschrägscheere abgeschrägt und endlich auf besonders hübsch construirten, geheizten Pressvorrich- tungen rundgepresst, wodurch eine gewisse Federkraft erwirkt wird, die es ermöglicht, mit weichem Flanell hinterklebt, so dass das Zeug mit auf den Futter- jedes beliebig dicke Buch an jeder Stelle ohne Kraftanstrengung auf- und zuzumachen, wobei es beim Oeffnen ohne das beliebte leicht schädigende Auseinanderbrechen immer hübsch glatt — aufgeschlagen wie ein Buch — vor uns liegt. Doch kehren wir zurück zur Weiter- ausstattung unseres Buches. Auf den rund gepressten Papprücken werden die I^eder- bünde aufgeklebt und an den Seiten schräg abgeschärft, der Rücken selbst innen mit Leinen ausgefüttert. Die seitlich über- stehende Leinwand wird mit Leim überzogen, der gepresste Rücken um den Rücken des Buches recht gleichmässig herumgezogen und die Leinwand fest auf die Futterpappe geklebt. Jetzt werden die Deckel durch Ansetzen der dicken Deckel verstärkt, die, je nach der Grösse der Bücher, 3/4 bis 2 Centimeter vom Rücken mit dem Futterdeckel vereinigt werden. Zur genauen Einhaltung der gewünschten Entfernungen dienen jene kleinen Holzleisten, die als Beilage die richtige Lehre abgeben. Behufs gehöriger Vereinigung der beiden Deckellagen erleidet das Buch eine zweite Pressung. Nach dem Auspressen wird der noch roh aussehende Deckel fein zugestutzt, auf das richtige Maass beschnitten oder — wie der Fachausdruck lautet — auf der Formirmaschine formirt und zum Schluss endlich dieses erste innere Kleid „ausgeputzt“, d. h. innen wird der überflüssige Falz ausgerissen, das kleine Stückchen Pappe des Futterdeckels dicht am Rücken, soweit die Hohlkehle reicht, oben und unten ausgeschnitten und die Ecken rund „abgestossen“. Wir haben in der vorliegenden Beschreibung eine Masse Einzelheiten gebracht und müssen hier zum Lobe der Arbeiter hervorheben, dass sie uns bei unseren wiederholten Störungen, die wir ihnen durch unsere lästigen Zwischen- fragen verursachten, doch nie mürrische Gesichter gezeigt haben, trotzdem sie alle im Stücklohn sich abmühen, sondern dass sie uns stets freundlich und willig Auskunft gaben. Und trotzdem hier demselben Buche arbeiten, ist doch jeder Arbeiter von dem Gedanken be- seelt, dass jede einzelne Arbeit, jeder einzelne Handgriff gleich wichtig ist zum Gelingen des Ganzen und gleich peinlich durchgeführt werden muss, wenn das Endergebniss ohne Fehl und Tadel sein soll. Doch kehren wir zu unserem Buch zurück, welches nun nach Aus- wahl seines zukünftigen Herrn und Besitzers sein äusseres Kleid anziehen soll. Wir betreten zunächst die Zu- schneiderei, in welcher zwei Meister der Scheere und der Elle vom „frühen Morgenroth bis zur scheidenden Sonne“ thätig sind, die einzelnen Hüllen von den ganzen Ballen dieses Schnittwaaren- ladens nach Maass abzuschneiden, so dass sie an die Buchbinderei abge- geben werden können. Hier liegen Dutzende von Personen an einem und Schichten von Leinen, dort von Moles- kin, hier glänzt die Eselshaut in Form von Pergament, dort duftet Juchten, hier schaut das echte Schweinsleder scheelen Blickes auf seinen dort liegenden unechten ledernen Rivalen. Mit jenem Pack Ueberzügen aus Mo- leskin, welcher eben von einem sogen. „Ueberzieher“ in Empfang genommen wird, wollen auch wir ziehen, um das Ankleiden zu verfolgen. Soweit die Bearbeitung der Bücher in diesem Stockwerk — in der Buchbinderei I. Als Hülfsapparate dienen den Buchbindern in dem eben durchwanderten Saale: 1 Pappscheere mit Kreismessern, I Schrägkanten- scheere, I Pappenschrägmaschine, 3 Pappenhandscheeren, 2 Ausstanz- maschinen, 2 Handschneidmaschinen, 2 Formirmaschinen, 2 Rückenrund- m aschinen, 2 Eckenabstossmaschinen, 43 grosse eiserne Stockpressen, neben einer hydraulischen Presse und — nicht zu vergessen — 36 Leimkochkessel und 1 Schleifstein zum Schleifen der Buchbindermesser. Die Hülfsstoffe für die Buchbinderei I lagern in den Nebenräumen, welche wiederum in dem nördlichen Eck- pavillon am Kopfende untergebracht sind; da liegen die blanken Drahtrollen und die tuffen Bünderollen für die Heftmaschinen und deren Ersatztheile wohl verpackt und geordnet, die verschiedenen schon vorgefertigten Vorsätze u. s.w. auf den weiten Inegalen und in den zahlreichen Ständern. 33