ForsideBøgerFestschrift Zum 50 Jährig…J. C. König & Eberhardt

Festschrift Zum 50 Jährigen Jubiläum Der Firma J. C. König & Eberhardt

År: 1895

Sted: Hannover

Sider: 60

UDK: St.f. 061.5(43)Kön

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Side af 72 Forrige Næste
bezeichnete, hervorzuheben sind, sehr belebt und wurde durch die vorzüglichen Darbietungen der Küche und des Kellers, sowie durch die schneidige Tafelmusik der Artilleriekapelle noch gehoben. Gegen 7 Uhr musste die Fest- tafel aufgehoben werden, galt es doch noch den Abend gemeinschaftlich mit den Arbeitern bei einem Commerse zu feiern, bei welchem die Arbeiterschaft den Chefs ihre Jubiläumsgabe überreichen wollte. Der Arbeitervereins-Festsaal hatte hierzu ein prächtiges Festgewand angelegt. Der Bühnenvorhang war in sinniger Weise durch eine Abbildung der Fabrikgebäude geschmückt worden, über welchen eine Gruppe von schwebenden Genien das Fabrikzeichen als Wappenschild hielten und es mit Blumengewinden schmückten; die Jahres- zahlen 1845-1895 prangten in Gold daneben. Der Saal selbst war mit Guirlanden, Wappen und Fähnlein reich geschmückt. Von der der Bühne gegenüber liegenden Empore wallte das Geschäftsbanner, sowie die Buchdrucker- fahne herab, unter denen das im Festzuge geführte grosse Geschäftsbuch Aufstellung gefunden hatte. An der Ehrentafel im Saale, dessen Präsidialplatz der Oberpräsident Dr. von Bennigsen einnahm, hatten neben den Ehrengästen die Inhaber der Firma mit ihren Familien und Freunden Platz genommen. Nach der Begrüssung der Anwesenden seitens der Firma, überreichte Herr Chr. Körtling der Firma die von ihm entworfene und von dem gesammten Personal gestiftete Jubiläums-Gruppe, die Huldigung der Firma durch die Arbeiterschaft symbolisirend. Die Hauptfigur der Broncegruppe — die Firma — ist eine weibliche Figur auf einem Postamente, welches mit den Wahrzeichen der Hauptgeschäftszweige des Hauses geschmückt ist. An der vorderen Cartouche sind die Jahreszahlen 1845—1895 angebracht. Die Figur stützt sich auf einen Schild, welcher mit der Fabrikmarke geschmückt ist. Vor ihr sitzt auf einem Papierballen eine jugendlich kräftige, männliche Figur, die Arbeit darstellend, welche auf ein ihr zu Füssen liegendes Geschäftsbuch hinweist; dieses trägt die Inschrift: „Der Firma J. C. König & Ebhardt zur Erinnerung an ihr 5ojähriges Geschäftsjubiläum gewidmet von dem Gesammtpersonal. Hannover, 1. Oktober 1895.“ In seiner Ansprache betonte Herr Körtling, wie im Familienleben es Brauch sei, dass sich liebe Menschen anlässlich ihrer Ehrentage beglückwünschen und sich beschenken, so habe es sich auch die Arbeiterschaft der Firma nicht nehmen lassen, der Firma zu ihrem Jubeltage ein Angebinde zu überreichen, zu dessen Gelingen der Letzte wie der Erste, der Jüngste wie der Aelteste gleich freudig beigetragen hätten. Es sei ein Zeichen der allseitig entgegengebrachten Verehrung und ein Unterpfand dafür, dass alle Arbeiter auch fernerhin für alle Zeiten mit ihren besten Kräften eintreten würden für das Blühen und Gedeihen der Firma J. C. König & Ebhardt, welcher sein Hoch galt. Der Commers verlief bei munteren Reden und fröhlichen Gesängen in heiterster Stimmung. Trotz des stattgehabten Commerses fand der nächste Morgen die Arbeiterschaft vollzählig und freudig bei der Arbeit, galt es doch, den von auswärts erschienenen Vertretern die Fabrik in voller Arbeit vorzuführen und ihnen zu zeigen, was und wie gearbeitet wird. Der Rundgang wurde unter Führung der Chefs um 9(4 Uhr angetreten und so durchgeführt, wie er vor- stehend in der Festschrift beschrieben ist. Ihren Abschluss fand die Besichtigung in Form eines Katerfrühstückes in einem hierfür hergerichteten Fabriksaale. Mancli herzliches Wort wurde hier ausgetauscht und manch launige Rede dabei geschwungen. Die Theilnehmer an dieser Sitzung wurden schliesslich, zur Gruppe vereinigt, am Ebhardt-Denkmale photographirt, um ihnen gewünschtermassen die Erinnerung an die gemeinschaftlich verlebten schönen Stunden bleibend zu sichern. Die überreichten Ehrengeschenke haben in den Geschäftsräumen an hervorragendem Platze Aufstellung gefunden. Die von der Arbeiterschaft gestiftete Jubiläumsgruppe steht im Hauptcomptoir, so zwar, dass sie sich jedem ins Empfangszimmer Eintretenden als ein zur Betrachtung einladendes Kunstwerk präsentirt, während das Kunstblatt und die Votivtafel im Privatcomptoir neben den Oelgemälden der einstigen Chefs ihre Ehrenplätze gefunden haben. Am Sonnabend, den 5. Oktober, wurde die Reihe der Jubiläumsfestlichkeiten durch eine von der Firma für das gesammte Fabrikpersonal veranstaltete allgemeine Jubiläums-Feier im Festsaale des Arbeitervereines durch ein Festessen mit nachfolgendem Concert, Theater und Tanz abgeschlossen. Die Tafelstimmung der Anwesenden war namentlich auch infolge gemeinschaftlichen Absingens der von den Herren Glöckel und Welge gedichteten Tafel- lieder, die in geschickter Weise auf Geschichte, Entwickelung und Personen der Fabrik Rücksicht genommen hatten, eine sehr fröhliche. Nach einem flott gespielten Theaterstücke und trefflich vorgetragenen Liedern wurde der Ball eröffnet, der spät erst endete. Allgemein machte sich aber nach dem Feste nur eine Stimme kund und zwar die, dass der Verlauf der Jubel- feierlichkeiten von Anfang bis zu Ende sowohl ein durchaus sympathisches Bild des Einvernehmens der Chefs der Firma mit ihrem Personal dargeboten, als auch andererseits wieder von neuem den Beweis erbracht hat, wie innig das Verhältniss ist, welches zwischen der Firma und ihren über ganz Deutschland und alle wichtigen Handelsstädte der Welt verstreuten Vertretern besteht. Eine grosse Zahl derselben befand sicli persönlich glückwünschend unter den Festtheilnehmern und diejenigen, denen es in Folge der weiten Entfernung ihrer Wohnorte oder aus anderen Gründen nicht möglich war, der Einladung Folge zu geben, hatten ohne Ausnahme ihre Glückwünsche schriftlich oder 59