Das Pflanzenmaterial
79
5. Schönblühende Gehölze.
Im allgemeinen kommt bei Verwendung der Gehölze deren Blüte nicht in erster Reihe in Betracht; manche Gehölze blühen aber so reich und schön, daß sie oft nur deshalb angepflanzt werden (Syringen, Schneeball, Pfirsisch, Prachtapfel usw.). Unter den Bäumen sind die Schönblüher seltener zu finden als unter den Sträuchern und die schönsten Blütenbäume sind Ausländer (Catalpa, Paulownia, Aesculus, Liriodendron, Cladrastis). Hauptblütenmonate sind Mai und Juni. Einzelne Gehölze blühen aber schon im März und April (Mandel,
Pfirsisch, Seidelbast, Kornelkirsche, Forsythie) und zum Teil noch vor Erscheinen der Blätter. Andere sind Spätlinge, die ihre Blüte auf Juli und August verschieben (Hibiscus, Hy-drangea, Lespedeza Sie-boldii, Tamarix). Wieder andere blühen zweimal im Jahre oder den ganzen Sommer hindurch, was ihnen die Artbezeichnung „semperflorens“ einzutragen pflegt (Allerheiligenkirsche, Colutea arbores-cens, Robinia Pseudaca-cia semperflorens). Durchschnittlich genommen wird bei den Gehölzen die Kleinheit der Blüten durch deren Menge ausgeglichen; einzelne Gehölze bringen als Ausnahme recht stattliche Blüten (Magnolia, Paeonia, Tulpenbaum). Die am meisten vorkommende Blütenfarbe ist das Weiß, rein oder mit Stich ins Gelbe,
Rote oder Grüne. Weniger häufig ist das ausgesprochene Rot (Japanische Quitte) oder Gelb (Kerrie, Kapuzinerrose). Noch seltener sind Lila und Violett (Syringa, Paulownia, Wistaria), sehr selten Blau (Ceratostygma, Vinca) und Braun (Calycanthus). In manchen Gattungen sind die Blüten der einzelnen Arten nicht wesentlich verschieden, während in anderen, von Natur aus oder künstlich gezüchtet, oft die Varietäten einer einzigen Art förmliche Blütenfarbenskalen liefern (Rhododendron, Hibiscus, Crataegus monogyna, Paeonia).
In Anbetracht der großen Zahl schönblühender Gehölze gibt das nachfolgende
Abb. 42. Blühende Gehölze am Dresdener Zwinger.