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Das Pflanzenmaterial
Abb. 44. Partie aus dem Volksgarten zu Köln.
Rotfeuer erscheint die Gasflamme grün usw. Das Mittel des Kontrastes erheischt bei der Anwendung eine gewisse Vorsicht; man darf es nicht übertreiben und zu oft anwenden, sonst merkt der Beschauer die Absicht und wird verstimmt. Es soll ihm als Zufall erscheinen, was überlegte Absicht war. Je größer der Garten ist, desto wichtiger ist die Frage der Kontrastwirkungen; desto leichter läßt sie sich aber auch lösen. Wie die Sache zu machen ist, kann man kaum in Regeln kleiden; der künstlerische Geschmack gibt im gegebenen Fall den Ausschlag.
Die Kontrastwirkung kann sich erstrecken: 1. auf die Verteilung, 2. auf die Form und 3. auf die Farbe der Gehölze. Auf die Verteilung und Gruppierung ist an anderer Stelle zurückzukommen und ebenso auf den Schnitt der Gehölze, so daß hier nur die natürliche Form und die F a r b e in Betracht kommen.
Der Habitus der Gehölze ist außerordentlich verschieden, gestattet also zahlreiche Kombinationen hinsichtlich der Gegenüberstellung. Es gibt große und kleine Gehölze, locker oder dicht gebaute, baumförmige, buschartige usw. Die Form der Baumkronen und der Büsche ist im allgemeinen rundlich, und zwar wieder kugelig (Kugelrobinie), eiförmig (Biota orientalis compacta), kelchförmig (Holunder) oder schirmförmig (Pinie). Einen Gegensatz zu den rundlichen Formen bilden die Spitzformen, wie sie insbesonders die Nadelhölzer aufweisen. Man unterscheidet wieder die Pyramiden- und die Säulenform. Der erstere Ausdruck ist schlecht gewählt, aber allgemein üblich; gemeint ist die Form des Kegels. Beispiele für die Pyramidenform sind Tannen und Fichten; für die Säulenform die italienische Pappel, die Säuleneibe. Die deutschen Bezeichnungen sowohl wie die lateinischen (pyramidalis und fastigiata) sind nicht 6*