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Abschnitt IV
Größe, grob nach unten, fein nach oben hin. Die folgende Schicht dient zum Ausgleichen und Zusammenbinden des Unterbaues, zur Schaffung einer gleichmäßigen, harten, nicht leicht erweichenden Decke. Hierfür eignen sich besonders Lehm und der sogenannte Straßenabzug, d. h. der beim Abkratzen gutgebauter Fahrstraßen gewonnene zähe Brei; beide, wenn nötig, gemengt mit feinem Kies gleicher Größe. Die oberste Schicht ist Überzugsschicht, gewissermaßen Zierdecke und hat den Zweck, den Weg weicher zu gestalten, rasch abzutrocknen und ihm eine gefällige Farbe zu geben. Diese Überzugsschicht besteht am besten aus feinem Grus von Phorphyr oder ähnlichem Gestein und in Ermanglung dessen aus reinem grobkörnigem Sand.
Für eigentliche Fahrwege werden die Deckschichten auf ein Minimum beschränkt, so daß die Steinschlagsschicht sichtbar bleibt und nur die Zwischenräume ausgefüllt sind. Je öfter und stärker gewalzt wird, wobei der Steinschlag teilweise zersplittert und sich ineinander hineinschiebt, desto fester wird der Fahrweg, desto geringer kann die Decke sein und destoweniger wird er erweichen und schmieren.
Es werden nun erfahrungsgemäß die Wege nicht immer so ausgeführt, weil man eben das Material verwenden will, das man am bequemsten und billigsten zur Hand hat. An Stelle des Steinschlages oder Schotters aus Porphyr, Granit, Basalt, Urkalk und anderen harten Gesteinen wird häufig auch Muschelkalk, Bundsandstein, Keuper usw. verwendet, die selbstredend einen weniger
Abb. 75. Japanischer Garten. Weg mit Schrittsteinen.