Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt IV
einigermaßen verbunden wird. Nachdem der beim jeweiligen Walzen behufs besserer Bindung tüchtig eingewässerte Wegkörper eine Zeitlang geruht hat und aufgetrocknet ist, kann der Fahrweg als fertig gelten. Der Wegkörper ist auf diese Weise 20 bis 25 cm stark geworden. Sein Bett ist an den Seiten um die Rasenkantenhöhe, also ca. 6 cm, tiefer.
Der Fußweg (Abb. 74) ist, da er nicht befahren wird, leichter gebaut. Die Rollschicht ist fortgelassen. Auf den Boden des Bettes ist der Schotter (oder grobe Schlacke) zwischen den seitlichen Streckschichten eingeschüttet. Es folgt grober und feiner Splint (oder entsprechende Schlacke), dann Deck-und Überzugsschicht wie beim Fahrweg. Alles übrige ist gleich geblieben. Der Wegkörper hat eine Stärke von 15 cm. Das Bett ist an den Seiten zirka 20 cm tief.
Der Reitweg soll weich sein, das Geräusch dämpfen, nicht schmieren und nicht stauben. Das läßt sich auf verschiedene Art erreichen. Nach Abb. 74 besteht er aus zwei ungefähr gleichstarken, zusammen ca. 20 cm hohen Schichten. Die Unterschicht ist aus Schlackengrus hergestellt, die Oberschicht aus einem Gemenge von Sand und Gerberlohe oder Sand und Torfmull. Das Bett ist flach gewölbt und zu beiden Seiten rinnenförmig vertieft.
Anfahrten, sowie die um Gebäude, Denkmäler, Brunnen und ähnliches herumführenden Wege werden nicht selten gepflastert. Wo Fußwege vielbefahrene Fahrwege überschneiden, kann der Fußweg gepflastert werden, soweit er mit dem Fahrweg zusammenfällt. Breite Fußwege erhalten gelegentlich einen gepflasterten Mittel- oder Seitenstreifen, was sich in Hinsicht auf die Wegerweichung bei Tauwetter wohl empfiehlt. In eleganten Vorgärten trifft man auch zementierte oder asphaltierte Wege, sowie Tonplattenbelag auf Betonunterlage. Sie fügen sich den Gärten im allgemeinen nicht gut ein. Hübscher wirken kleinmusterige Pflasterungen aus gespaltenen Geschiebsteinen. Im japanischen Garten, der in vielen Fällen keine eigentlichen Wege hat, liegen plattenartige Schrittsteine im Rasen aneinandergereiht (Abb. 75). In englischen Gärten kommt ähnliches vor und dort werden vielbegangene Wege nicht selten mit Steinplatten belegt (Abb. 76). Man geht sogar soweit, die Fugen der Platten künstlich mit Blumen zu bepflanzen, eine Spielerei, der wir das Wort nicht reden wollen.
Was die Farbe der Wege betrifft, so ist zu bemerken, daß helle Wege einen freundlicheren Eindruck machen als dunkle. Zu hell dürfen die Wege aber auch nicht gehalten werden. Wege, die zu hell sind, zerstückeln das Gartenbild und blenden bei Sonnenschein und Tauwetter. Am angenehmsten wirkt eine rötlichgraue oder rötlichgelbe Farbe, wie sie dem Porphyrgrus und dem eisenhaltigen Sand eigen zu sein pflegt. Mit grauem Kies belegte Wege sehen sauber und hübsch aus; es geht sich aber schlecht auf Kieswegen. Schlackengruß als Überzug gibt eine düstere Farbe und erinnert an Fabriken und Schornsteine.