Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt I.
Geschichtlicher Überblick.
Allgemeines. — 1. Die Gärten des Altertums. — 2. Die Gärten des Mittelalters. — 3. Der italienische Gartenstil. — 4. Der französische Gartenstil. — 5. Der englische Gartenstil. — 6. Die chinesischen and japanischen Gärten. — 7. Die Gartenkunst, des 19. Jahrhunderts.
Allgemeines.
Die Gartentechnik ist der praktische Teil der Gartenkunst. Die Ideen, die Entwürfe, der Geschmack in der Anordnung, die Voraussicht der späteren Wirkung sind Sache der Kunst. Die Kenntnis und Behandlung des Materials, das Pflanzen, die Herstellung der Wege, die Erdbewegung u. a. m. sind Sache der Technik. Eine scharfe Grenze in dieser Hinsicht läßt sich aber selbstredend nicht ziehen. Ein Buch, das sich mit der Gartentechnik befaßt, wird auch einiges über Gartenkunst bringen müssen.
Die Gartenkunst ist wie jede Kunst der Wandlung unterworfen. Die menschliche Auffassung von Natur und Kunst ändert sich mit den Zeiten; es ändert sich die Theorie. Durch den Wechsel der Theorien, das Veralten langgebrauchter Ausdrucksformen und das Hinzukommen neuer Mittel wird dann auch die Technik geändert. Die jeweilige Eigenart der künstlerischen Auffassung und der technischen Ausführung bezeichnet man in der Kunst als Stil.
Das Hauptvorbild für die Gartenkunst ist die Natur und Falke nennt den Garten kurzweg: „Die der Kunst unterworfene Natur“. Die Regeln der Architektur setzen aber, wenn der Garten im Zusammenhang mit Monumentalbauten auftritt, der willkürlichen Naturnachahmung gewisse Schranken. Die Architektur stellt ihre Bedingungen und will ihre Rechte gewahrt wissen. Deshalb kann man die Gärten nicht ohne weiteres über einen Kamm scheren. Es handelt sich darum, ob der Garten zum Haus g e h ö r t, o d e r d a s H a u s z u m G a r t e n. Das sollte in jedem gegebenen Fall erwogen werden. Beantwortet man die Frage nicht von Fall zu Fall, sondern allgemein gültig, so gelangt man zu Extremen, einerseits zur. Vorherrschaft der Naturkopie, andererseits zur Vorherrschaft der Architektur.
Werden Gehölze und Stauden angeordnet wie auf ihrem natürlichen Stand, werden die Wasserläufe geführt und die Teiche umrandet, wie die Natur es tut, wird mit anderen Worten die Anlage malerisch gestaltet, so ist die Gartenkunst naturalistisch. Wird der Garten geometrisch eingeteilt, wird auf Symmetrie gehalten, werden Wege und Wasserläufe gerade geführt, die Wasserbecken architektonisch gefaßt und regelmäßig umrandet, die Pflanzen Meyer u. Ries, Gartentechnik. i