Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
204
Abschnitt IV
sation, in einen Sickerschacht, in ein etwa vorhandenes oder anzulegendes Felsenrinnsal oder irgend anders auf passende Weise. Hat der Weg Quergefäll zu Tal (Abb. 78 b), so leitet man das Wasser an geeigneten Stellen und in gewissen Abständen in flach gepflasterten Rinnen oder an Rundholzstangen schräg über den Weg. Rinnen oder Stangen liegen dann so, daß das höher gelegene Ende in bezug auf das Querprofil auch höher liegt im Längsprofil. Abb. 78 zeigt in c und d die Verwendung der Rundholzstangen. Dieselben sind ca. 10 cm stark, liegen zu 2/s im Boden und werden durch vorgeschlagene Pfähle am Abrutschen verhindert. Die Figur zeigt außerdem, wie man das Wasser zweckmäßigerweise zur Tränkung etwa vorhandener Bäume am Wegrand benutzen kann, während es andernfalls durch die Rasenborde geleitet, sich am unteren Hang verliert.
4. Treppenwege oder Wegtreppen.
Wenn die Steigung der Fußwege mehr als 20 Proz. beträgt, so werden sie unbequem, und man ersetzt dann den gewöhnlichen Weg durch einen Treppenweg. Nun findet man in den Gärten nicht selten Treppenwege, die ihren Zweck schlecht erfüllen und ebenfalls unbequem sind, weil die Stufen für einen Schritt zu breit, für zwei Schritte zu schmal sind usw. Das kommt daher, daß solche Wege systemlos auf gut Glück angelegt sind, wie es sich gerade gegeben hat. Obgleich ein Treppenweg keine eigentliche Treppe ist, sollte man doch auch hier die Regeln nicht außer acht lassen, welche für richtige Treppen gelten. Die Erfahrung hat gelehrt, daß eine Treppe bequem zu begehen ist, wenn die Stufen so angeordnet werden, daß die Höhe der Stufe, doppelt gerechnet und zur einfachen Stufenbreite (Auftrittsbreite) addiert, das Maß des menschlichen Schrittes, also 60 bis 65 cm, ergibt. (Vergl. Abb. 79 oben.) Nach dieser Regel läßt sich für irgend eine Stufenhöhe die zugehörige Stufenbreite finden, wie auch umgekehrt. Das Schema der Abb. 79 stellt für die Wegsteigungen zwischen 20 und 100 Proz., »
von 10 zu 10 Proz. geordnet, das Verhältnis von Stufenhöhe zu Stufenbreite in Zentimetern fest. So wäre also beispielsweise bei einer Steigung von 50 Proz. die Stufe 16 cm hoch und 32 cm breit zu machen. (2 . 16 + 32 = 64.)
Wenn die Steigung des Weges veränderlich ist oder wenn, was dasselbe heißt, das Längsprofil nicht gerade, sondern in einer Kurve ansteigt (Abb. 80 a), so könnte man, dieser Kurve sich anpassend, Stufen von verschiedenen Höhen-und Breitenverhältnissen anordnen. Zweckmäßiger, besser und einfacher ist es jedoch, die Kurve des Längsprofiles durch eine gebrochene Gerade zu ersetzen, nur Stufen eines bestimmten Steigungsverhältnisses zu verwenden und das übrige durch Podeste, d. h. ebene Wegstellen, auszugleichen, auf denen man zwei oder mehrere Schritte machen kann (Abb. 80 b). Mehr als zwölf Stufen 4
ohne horizontale Unterbrechung sollte man überhaupt nirgends anordnen.
Ist der Lauf des Treppenweges im Grundriß nicht gerade, sondern geschweift (Abb. 80 c), dann werden die Stufen zu Wendeistufen, deren Kantenverlängerungen im Grundriß nach einem Zentrum laufen. In diesem Fall sind die Stufen an beiden Enden ungleich breit und maßgebend für das richtige Höhen- und Breitenverhältnis nach dem oben besprochenen Schema ist die