Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt V
sind Erdsenkungen und Erderhebungen vor sich gegangen; die Meere und Seen sind vor- und zurückgetreten; die Arbeit der Wildbäche, Flüsse und Ströme hat tiefe Täler ausgefüllt und so mißt die Stärke des angeschwemmten Bodens oft nach vielen Metern, während diejenige des primären Bodens oft nur wenige Zentimeter stark ist. Gegen diese Riesenarbeit der Natur verschwinden die größten Erdbewegungen, die der Mensch ausführt. Unfühlend arbeitet die Natur; er aber denkt und unterscheidet und so vermag er der Vegetation auch dort einen Grund zu bereiten, wo ihn die Natur versagt hat. Ausgleichend beschränkt er die Höhe der Kulturschicht auf das Notwendige, während die Natur sie höchst ungleich verteilt hat.
Der Boden erfüllt der Pflanze gegenüber einen doppelten Zweck. Er gibt ihr Halt und Stand; mit den Wurzeln hält sich die Pflanze in ihm fest. Mit denselben Wurzeln entnimmt sie aber, was nicht weniger wichtig ist, dem Boden das Vegetationswasser und diejenige Nahrung, welche ihr die Luft nicht gewähren kann. An Elementarstoffen zum Aufbau braucht sie in allen Fällen.-Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Kalium, Kalzium, Magnesium', Eisen, Phosphor und Schwefel. Von diesen zehn Elementen entnimmt sie nur das erste, allerdings das wichtigste, dem Kohlensäuregehalt der Luft, mit Hilfe von Mikroorganismen in besonderen Fällen auch atmosphärischen Stickstoff; alles andere gelangt mit dem Wasser in der Form schwacher Lösungen von salpeter-, schwefel- und phosphorsauren Salzen des Kaliums, Kalziums, Magnesiums und Eisens mittels der Wurzeln in den Pflanzenkörper. Dieser Aufnahmevorgang beschränkt sich aus bestimmten Gründen auf eine gewisse Schichthöhe des Bodens. Soweit der Boden der Tiefe nach die Pflanze ernähren hilft, heißt er guter oder Mutterboden zum Unterschied von dem für die Ernährung kaum in Betracht kommenden Untergrund, dem wilden oder toten Boden. Durch Erschließen, durch geeignete Bearbeitung und Durchlüftung, durch Beimengen passender Substanzen kann der letztere auf die Eigenschaften des ersteren gebracht werden, wie umgekehrt der gute Boden zum toten Boden wird, wenn er in Tiefen gelangt, in denen er nicht mehr arbeiten und der Pflanze nicht mehr nützen kann.
Die Zusammensetzung der Gesteine, welche das Massiv der Gebirge bilden, ist sehr verschieden, und da die Böden ihre Herkunft und Abstammung nicht verleugnen können, ist auch ihre Zusammensetzung entsprechend verschieden. Nach den im Boden vorherrschend vorhandenen Trümmerteilen pflegt man folgende Bodenarten zu unterscheiden: 1. Sandboden, 2. Tonboden, 3. Lehmboden, 4. Kalkboden, 5. Mergelboden, 6. Humusboden, 7. Schüttboden.
1. Sandboden besteht der Hauptsache nach aus Sand von gleicher oder ungleicher, von grober oder feiner Körnung, von abgerundeter oder kantiger Beschaffenheit. Beim Auswaschen mit Wasser trennt sich der Sand von den übrigen Bestandteilen und fällt zu Boden, während die letzteren noch im Wasser schweben. Der Quarzsand kommt am häufigsten vor; in zweiter Linie steht der Kalksand. Beide Sandarten sind in reinem Zustande unfruchtbar und für die Vegetation ungeeignet. Sie enthalten jedoch.gewöhnlich noch eine Reihe