Gartentechnik Und Gartenkunst

Der Boden und die Erdarten 251 einem Beispiel gezeigt wurde. Man legt sich am besten eine geordnete Tabelle an, in welche alle in Betracht kommenden Maße eingetragen werden, sowie die Rechnungsresultate im einzelnen, so daß auch die ganze Rechnung übersichtlich wird und kontrolliert werden kann. Die Abb. 99 zeigt die Umformung einer Geländepartie. Oben links ist die vorhandene, rechts die neue Form aufgezeichnet. Die Schichtenkurven haben einen Höhenabstand von 0,5 m. Sie sind im alten Gelände ausgezogen, im neuen ebenfalls, soweit sie keine Veränderung erfahren, wogegen die Schichten des neu zu formenden Teiles einpunktiert sind. Unter den Schichtenplänen sind die Profile in 21/2facher Überhöhung verzeichnet, soweit sie von der Umformung überhaupt betroffen werden. Das alte und neue Profil sind übereinander gezeichnet; das alte ist ausgezogen, das neue ist punktiert. Eine Schätzung nach dem Augenmaß ergibt, daß die Abträge und Aufträge sich im ganzen ungefähr ausgleichen dürften. Wenn nicht andere Gründe eine kubische Berechnung erfordern (z. B. Bestimmung der Transportkosten), so kann sie im gegebenen Fall wohl unterbleiben. Man beginnt, nachdem die Umformung durch Höhenpfähle und Profillatten markiert ist, mit der Aushebung des Teiches. Reicht der Aushub bis zur projektierten Tiefe nicht aus zur Formierung des Hügels, so gräbt man das Teichbett etwas tiefer. Hätte man umgekehrt einen Erdüberschuß, so könnte man den Hügel etwas größer als geplant anlegen. Die beim Abtrag zutage kommenden Steine kann man zur Befestigung der Wege benutzen. Der Boden des Teiches wird mit Letten ausgelegt, in den grober Kies eingedrückt wird, oder er wird betoniert usw. Auf die rohe Umformung des Terrains wird die beiseite geschaffte gute Erde wieder ausgebreitet. Die endgültige ausrundende und ausgleichende Formierung mit dem Rechen ist nicht Sache des gewöhnlichen Arbeiters. Hier muß der Gartentechniker selbst mit Hand anlegen. Das ist ähnlich, wie wenn der Bildhauer die von seinen Gehilfen punktierte Marmorfigur endgültig überarbeitet. 4. Böschungen. Steigt ein Gelände aus der Ebene an, so entsteht eine Böschung. Es gibt gerade, konvexe, konkave und gemischte Bö-