ForsideBøgerGartentechnik Und Gartenkunst

Gartentechnik Und Gartenkunst

Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries

År: 1911

Forlag: Carl Scholtze Verlag

Sted: Leipzig

Sider: 744

UDK: 635.2

Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck

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Abschnitt I. Geschichtlicher Überblick 7 vor allem gelobt. Die Lage des Gartens auf hügeligem Boden und der dadurch bedingte Terrassenbau hat die Regelmäßigkeit zum Teil wieder aufgehoben. Die großartigste römische Gartenanlage, wenn vielleicht auch nicht die schönste, war zweifellos die Villa Tiburtina (Villa des Hadrian) bei Tivoli. Sie kann, nach allem zu schließen, nicht wohl ein regelmäßiger Garten gewesen sein. Wir haben uns vielmehr eine gärtnerisch verschönerte Landschaft mit Kunstwerken aller Art, ein Freilichtmuseum vorzustellen. Der philosophisch veranlagte Kaiser hatte sein Riesenreich nach allen Richtungen durchreist und wollte für den Abend seines Lebens, das schönste, was er gesehen, um sich haben. Er ließ durch seine Baumeister und Bildhauer die berühmtesten Kunstwerke Griechenlands und Ägyptens nachbilden, um damit seinen Garten zu schmücken. Er ließ das Tal Tempe nachahmen und die Unterwelt durch Grotten und Labyrinthe versinnbildlichen. Neben den Palastbauten zu Wohnzwecken waren vorhanden eine Akademie, ein Lyzeum, ein Prytaneum, Gemäldehallen, ägyptische Heiligtümer, Thermen, Theater, Wasserbecken für Seegefechte usw. Diese Dinge liegen heute in Ruinen. Die zahlreichen Statuen, Relief- und Mosaikbilder, die Werke der Kleinkunst sind in die Museen zerstreut und der noch vorhandene Rest der Villa Tiburtina gibt heute nur einen unbestimmten Begriff der einstigen Größe und Pracht (Abb. 2). Man hatte im alten Rom Gewächshäuser, die mit Marienglas gedeckt waren. Rosen wurden in ungeheuren Mengen verbraucht und man bezog sie zum Teil von auswärts, von Pästum, Sorrent, Sizilien, Karthago und Ägypten. Blumen und Pflanzen, die sich frisch halten sollten, wurden in Behälter aus Metall verschlossen und mit diesen unter Wasser gehalten. Man hatte blumenbesetzte Fenster und kleine Gärten auf den Dächern, die zu diesem Zweck ähnlich konstruiert wurden wie unser Holzzementdach. Seneca ereifert sich über die „silvae in tectis“ (Wälder auf dem Dächern). Man hatte Pflanzendekorationen auf Wagen und auf Schiffen, die bei festlichen Anlässen an Ort und Stelle gefahren wurden. Man hatte in den Gärten Wasseruhren, die die Zeit anzeigten und Wasserorgeln, die Musik machten. Aus all diesem geht hervor, daß, abgesehen vom neuzeitigen Pflanzenmaterial, die römische Gärtnerei nahezu über den gesamten Apparat der späteren Gartenkunst verfügt hat. 2. Die Gärten des Mittelalters. Das Mittelalter war der Gartenkunst im allgemeinen nicht günstig. Der Zusammenbruch der römischen Weltherrschaft überlieferte die antike Gartenkunst dem Zerfall, wenigstens im mittleren und westlichen Teil von Europa. Das römische Ostreich konnte seinen Bestand während des ganzen Mittelalters erhalten und in Byzanz gab es zu allen Zeiten öffentliche Anlagen, Terrassengärten mit Platanenhöfen, Laubengängen, Tiergehegen usw. Wie sie eingerichtet waren, entzieht sich unserer Kenntnis. Man darf aber wohl aus der übrigen byzantinischen Kunst auf die Regelmäßigkeit und Steifheit der Gärten