Das Wasser und die Felsen
301
Weidenzweigen durchflochten, wobei, wenn nötig, Nägel und Draht mit zur Verwendung kommen können. Die Hinterschüttung mit Kies bezweckt wieder den Schutz gegen das Auswaschen des Bodens, da ja das Geflecht selbstredend nicht absolut dicht hergestellt werden kann.
Man wählt für die B a n d w ü r s t e und für die Zaungeflechte speziell das Weidenholz, weil es biegsam ist, weil es im Wasser der Fäulnis ziemlich gut widersteht (ähnlich wie Eichen-, Ulmen- und Erlenholz) und weil die Weiden unter Wasser leicht Wurzeln schlagen und damit das Ufer befestigen helfen. Es entsteht dabei eine strauchartige Begrünung der Uferlinie, die man da belassen kann, wo sie hinpaßt, die andernfalls ganz oder teilweise durch Abschneiden wieder entfernt wird. Da die natürlichen Wasser häufig Weidenbestände aufweisen, so wird die Weidenbegrünung der Ufer auch im Garten natürlich aussehen und nicht stören.
Wie bereits erwähnt, kann aus ästhetischen Gründen die Böschung über Wasser abwechselnd steil und flach sein. Ein derartiger Wechsel unter Wasser hat wenig Zweck, da er zu wenig gesehen wird. Er wird aber gelegentlich aus anderen Gründen gemacht. Will man z. B. eine gewisse Partie des Sees, eine Bucht, mehr wild und sumpfig, ähnlich dem Röhricht natürlicher Sümpfe, gestalten, so kann man dem Ufer eine Art von Bankett mit niedrigem Wasserstand vorlegen und auf diesem Bankett Schilf, Binsen und andere Sumpfpflanzen einsetzen. Die Uferbefestigung fällt hier fort, da die Wellen sich in der Bepflanzung brechen, die letztere also selbst den Uferschutz bildet (Abb. 135).
Es macht stets einen unschönen Eindruck, wenn bei sinkendem Wasser-
Abb. 138. Partie aus dem Volksgarten zu Cöln a. Rh.