Das Wasser und die Felsen
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Abb. 149. Bassin de Neptune im Garten zu Versailles. Gemälde von I. B. Martin.
Man legt aus dem gleichen Grunde häufig den Wasserspiegel höher als das angrenzende Rasen- oder Wegniveau; doch widerspricht das wieder dem Grundsatz, daß dem Wasser die Tiefe gehört und im allgemeinen wird es ratsamer sein, niedrig zu profilieren und den Wasserspiegel etwas tiefer zu legen als den Rasen oder Weg (Abb. 148 a). Liegt das Bassin nicht frei im Rasen, grenzt es unmittelbar an eine Mauer oder Terrasse, so wählt man zum Grundriß die Hälfte der sonst üblichen Grundrißfiguren (Halbkreis, Korbbogen usw.). Die Speisung des Beckens geschieht gewöhnlich durch einen Springbrunnen bzw. Wandbrunnen. Die betreffenden Zuleitungsröhren liegen offen auf dem Boden des Beckens, damit sie für Reparaturen zugänglich bleiben. Den Wasserstand regelt ein Überlaufrohr mit Sieb. Die Tiefe der Becken bemißt man mit 50 bis 100 cm je nach ihrer Größe. Für die Zeit des Frostes läßt man die Becken leer liegen und deckt sie mit Laub und Tannenreis.
In den italienischen Barockgärten findet man öfters Wasserbeckeneinfassungen, die das Resultat eines Kompromisses zwischen Natur- und Architekturstil sind. Das Bassin erscheint geradlinig eingefaßt; der Rand ist jedoch in natura-