Das Wasser und die Felsen
327
aus der übrigen Gartengestaltung hervorstechende Leistungen wie die Felsenanlagen der Buttes-Chaumont zu Paris. Die Hauptsache, der alte Steinbruch war da; die Aufgabe, ihn entsprechend aufzuputzen, lag nahe und verlangte keine Unmöglichkeiten an Arbeit und Geldaufwand (Abb. 32 und 115). Leider bieten sich solche Gelegenheiten in großen Städten, wo die Geneigtheit sie auszunützen vorausgesetzt werden darf, sehr selten und umgekehrt, wo sie sich anderseits bieten, auf dem Lande, in der Provinz, da fehlt es dann meist an der Anregung, an den ausführenden Organen und an den Mitteln.
Nun zählen ja zu den Felsarbeiten der Gärten auch bescheidenere Dinge, selbstredend auch mit bescheidener Wirkung. Dahin gehören Felsenwege und Wegtreppen, tunnelartige Durchgänge, Grotten, Quellfassungen, Wasserfälle, Felsvorsprünge in stehende Wasser, Alpenpflanzen-Anlagen und anderes mehr.
Abb. 165. Felsengarten der Weltausstellung zu Brüssel 1910. Am unteren Rand des Bildes: Wasserführung über den Weg.
Führen die Treppenwege des landschaftlich gehaltenen Gartens an steilen Böschungen hin oder durch tiefe Einschnitte nach Form einer Klamm hindurch, so ist es naheliegend und weil eine Abwechslung bringend auch dankbar, die anstehenden Seiten mit Felsblöcken im Zyklopenverband zu belegen oder die letztem im Sinne der gewöhnlichen Mauerung zu schichten. Damit der Charakter der Mauer tunlichst unterdrückt wird, werden die Köpfe der Quader mit dem schweren Steinhammer roh zubehauen, die Quader selbst aber so versetzt, daß sie teilweise zurückstehen, zum Teil weiter vorspringen, wie es das weiter oben gebrachte Beispiel aus dem Viktoriapark zu Berlin zeigt (Abb. 83). Man erhält dann ungefähr das Bild einer Steinwand, wie sie in der Natur da sich zeigt, wo der Buntsandstein oder andere in Schichten gelagerte Gesteine zutage treten. Während die versetzenden Leute ihres Handwerks obliegen,