ForsideBøgerGartentechnik Und Gartenkunst

Gartentechnik Und Gartenkunst

Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries

År: 1911

Forlag: Carl Scholtze Verlag

Sted: Leipzig

Sider: 744

UDK: 635.2

Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck

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Side af 788 Forrige Næste
328 Abschnitt VII muß der Gartentechniker dirigieren, auf Grund einer Skizze, eines Modells und der während des Entstehens sich ergebenden Wirkung. Tunnelartige Durchgänge hat man früher häufig in den Gärten angelegt, uni das aus dem Dunkel kommende Auge mit einer neuen glänzenden Szenerie zu überraschen. Das läßt sich einfacher und billiger und außerdem weit natürlicher mit geschickter Wegführung durch Gebüsch und Baumdunkel erreichen. Kürzere Tunnels können im Garten nötig werden, wenn Wege verschiedener Höhenlage sich überkreuzen, also zur Wegunterführung. Aber auch in diesem Falle wird in der Regel eine Brücke oder ein brückenartiger Durchlaß (Abb. 72) näher liegen und einfacher auszuführen sein. Für einen eigentlichen Tunnel ist die Voraussetzung ein Gesteinmassiv (Abb. 161), welches im Garten selten Vorkommen wird. Ist wirklich einmal die Bohrung und Sprengung eines Tunnels nötig, so hat die Technik des Ingenieurs einzusetzen und dem Gartentechniker verbleibt die Aufgabe, die beiden Portale in seinem Sinne felsartig auszugestalten und entsprechend mit Pflanzen zu begrünen. Was die Grotten und Felsenhöhlen betrifft, so wissen wir, daß sie in den Barockgärten eine große Rolle gespielt haben. Die klassische Zeit dieser Dinge liegt offenbar weit hinter uns und wenn sie heute gelegentlich in den Gärten zur Ausführung kommen, so geschieht es mehr aus Liebhaberei zum Historischen, mehr auf Grund der Überlieferung als aus Bedürfnis und innerer Notwendigkeit. Im Garten des Südens haben Grotten und Höhlen als kühle Zufluchtstätten einen Sinn; bei uns im Norden ist der Ärger, den sie als Schmutzwinkel bereiten, gewöhnlich größer als die Annehmlichkeit, die sie bieten können. Die Grottenausstattung der Barockgärten hatte übrigens mit eigentlicher Felsarbeit wenig zu tun, wenn man von den Rusticasockeln absieht. Die Grotten waren durchschnittlich gemauerte und überwölbte Räume, Gelasse oder Nischen, deren Wände und Decken insofern eine vom gewöhnlichen abweichende Oberflächengestaltung erhielten, als man Kiesel, Muscheln, Lößkindl und Tropfsteine in den noch weichen Verputz eindrückte und mit demselben verfestigte. Derartige Inkrustierungen und Verkleidungen geben sich unter Umständen ganz gefällig; auf eine Naturnachahmung machen sie aber keinen Anspruch. Wem der Auftrag zuteil wird, im Sinne solcher Vorbilder etwas neues zu schaffen, der wird am besten sich zunächst auf den Weg machen nach dem Garten der Isola bella und nach andern Gärten, die für solche Spezialstudien geeignet sind. Die Felsarbeiten der Quellfassungen, Sturzbäche und Wasserfälle sind weiter oben schon besprochen und wir beschränken uns darauf, hier noch einige Bilder einzureihen, die sich auf eine neuzeitige Anlage beziehen. Die Abb. 162 bringt eine Quellfassung aus der Parkanlage von Schloß Rothenberg. Die Abb. 163 und 164 veranschaulichen die hübsche Ausstattung eines Sturzbaches aus der nämlichen Anlage, ausgeführt von Gartenarchitekt F r. B r a h e in Mannheim. Von den Felsbauten, wie sie im Alpengarten nötig werden, wird später noch zu reden sein. Ihr Hauptzweck ist, den betreffenden Pflanzen ein geeignetes,