Die Bepflanzung im Naturstil
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handelt sie richtig und bringt sie gut in den Boden, so wird man auch bei weiterer Pflanzung einen befriedigenden Höhenwuchs erzielen. Man wird dabei bessere Stämme erhalten, als sie bei forciertem Höhenwuchs möglich sind. Der Prozentsatz nicht angehender Pflanzen und der Verlust durch gegenseitige Unterdrückung werden geringer sein und schließlich wird das Auswechseln, welches meistens doch vergessen wird, kaum nötig fallen. Etwas teurer stellt sich trotz der viel geringeren Pflanzenzahl die Anlage; aber was etwas sein soll, darf auch etwas kosten. Erscheint die Pflanzung zu Beginn etwas locker und dürftig, so wird dies im Verlauf der Jahre mehr als ausgeglichen.
Wo gespart werden muß, da wählt man für die Kernpunkte starke erstklassige Bäume und benützt zur Ausfüllung sogenannte Parkbäume oder Heistern, das sind minderwertige Schulbäume ohne regelrechte Krone, wie sie für 50 Mark und noch billiger das Hundert zu haben sind. Diese Heistern dürfen aber nicht stärker im Stamm sein als die Kernbäume, damit sie nicht diesen schließlich über den Kopf wachsen und sie unterdrücken. Auf das Randmaterial sollte sich die Sparsamkeit in keinem Fall erstrecken, weil es aus der Nähe ge-gesehen wird und weil es in erster Reihe berufen ist, die Gehölzmasse zu schließen.
Aus Waldbeständen entnommenes Pflanzenmaterial ist zwar das billigste; derartige Gehölze können aber das Baumschulmaterial keineswegs ersetzen und es ist ein glücklicher Zufall, wenn dieses billige aber schlechte Surrogat sich einmal zur Befriedigung anläßt.
Abb. 173. Japanischer Garten in Tokio.