Die Bepflanzung im Naturstil
343
vor einen Hintergrund, so kommen sowohl die Einzelheiten als der Umriß zur Geltung. Hiervon ist die Nutzanwendung folgende: Wir schaffen für Gruppen und Einzelstände einen geschlossenen Hintergrund, eine Gehölzmasse, von der sie sich abheben. Soll der Hintergrund tunlichst flächenartig und ruhig wirken, so ist er aus Bäumen der gleichen Art zusammenzusetzen und vorspringende, schattenwerfende Partien sind zu vermeiden. Darf der Hintergrund lebendiger nnd abwechslungsreicher sein, so ist gemischte Pflanzung zu wählen und Vor-
sprünge und Buchten bewirken Licht und Schatten (Abb. 169). Das Laubwerk verschiedener Bäume bringt Abstufung in das Grün; die Größe und der Schnitt des Blattes, sowie die ganze Tracht des Baumes tragen ebenfalls zur Abwechslung bei. Bäume mit sehr großen und mit ganz kleinen Blättern eignen sich weniger gut zur Bildung von Hintergründen, als Bäume mit Blättern mittlerer Größe. Die ersteren schieben sich zu sehr in den Vordergrund und andererseits soll die Feinheit des Details dem Vordergrund gewahrt bleiben. Soll der Hintergrund besonders dunkel sein, so treten Fichten und Tannen an Stelle der Laubhölzer. In bezug auf Hell und Dunkel spielt aber nicht allein die Eigenart der Bäume eine Rolle, sondern weit mehr noch die Art der
Abb. 175. Ins Licht überhängender Syringenbaum.
Beleuchtungs- oder Be
lichtungsmöglichkeit. Die
Abb. 170 führt dasselbe Motiv vor wie die Abb. 169 und doch könnte man auf
den ersten Blick hin an zwei verschiedene Objekte denken. Nach Norden gelegene, nie voll beleuchtete Partien werden also stets einen dunkleren Hintergrund abgeben, ais gleichartige, die günstiger orientiert sind.
Da die Bäume nicht in den Himmel wachsen, hat der Hintergrund einen oberen Abschluß. Er wirkt also nebenbei durch seinen Umriß, durch die Linie, mit der er gegen das Licht abschließt. Dieser Umriß kann mehr oder weniger