Die Bepflanzung im Naturstil
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Abb. 179. Großherzogliches Palais. Karlsruhe.
mehrseitig zeigen und die exponierte Lage fordert von selbst zum Betrachten auf. Hier stört das große oder kleine Blattwerk nicht, so wenig als eine außergewöhnliche Färbung und ein ungewohnter Habitus. Gerade durch diese Eigenschaften wird das Abheben vom Hintergrund erreicht oder gefördert.
Der Hintergrund ist aber nicht allein erforderlich für Schaugruppen und Solitärgehölze, sondern vielleicht noch in höherem Maße für Seen und Teiche (Abb. 169, 170 und 171) für kleine Bauwerke (Abb. 172 und 173) und andere künstliche Zutaten. Das Bild der Abb. 171 erhält erst Wert durch seinen Hintergrund und die Architektur aus dem Garten der Villa Lante würde ohne den Hintergrund wenig Effekt machen. Abgesehen vom Garten kann die Schaffung von Gehölzhintergründen nötig werden für die Denkmäler freier Plätze und dann liegt die Aufgabe meist weit schwieriger als in -Hinsicht auf den eigentlichen Garten, weil auch die Rückseite des Hintergrundes gut aussehen soll.
Wenn der Garten nicht sehr groß ist, so sind größere Gehölzmassen nur als Grenzpflanzung möglich, also am Rande des Gartens. Die Grenzpflanzung schließt den Garten nach außen ab, wie die Umfassungsmauern das Haus abschließen. Die Abgrenzung wird aber weniger intensiv sein, als im letztgenannten Fall. Nur den in reizloser Ebene gelegenen Garten wird man allseitig dicht abschließen. Den Garten am Wasser, den Garten am Berge wird man nach einer Seite oder nach mehreren Seiten hin offen halten. Wo er offen zu halten ist, wo die Grenzpflanzung zu unterbrechen ist, das wird durch die gebotenen Aussichten bedingt (Abb. 174).
Folgt die Grenzpflanzung in gleicher Breite und mit gleichartiger Höhenentwicklung der Grenzmauer, so ahnt der Beschauer unwillkürlich die letztere,