Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt VIII
außerordentlich groß. Es lassen sich immer und immer wieder neue Zusammenstellungen machen. Wenn schließlich auch für einen bestimmten Platz nur so und so viele Gehölze in erster Linie geeignet erscheinen, so läßt doch wieder die Art der Gruppierung noch viele Variationen zu, von denen die einen besser, die anderen weniger gut sein werden. Bei dieser Vielseitigkeit kann es allgemein bindende Regeln gar nicht geben und die Wahl verbleibt dem Geschmack und der persönlichen Liebhaberei des Einzelnen überlassen. Diese Wahl wird jedoch manchmal in recht prosaischer Weise dadurch beschränkt, daß nicht alle gewünschten Gehölze zu haben oder wenigstens nicht zu billigem Preise zu haben sind.
Wer einen Bepflanzungsplan für Gehölzgruppen machen will, der nimmt zweckmäßigerweise den Katalog derjenigen Baumschule zur Hand, die ihn bedienen soll. Er hat dann die Gewähr, daß er auch alles erhält, was er aufschreibt; er übersieht gleichzeitig die Kosten und er verfällt auch auf Pflanzen, an die er sonst nicht gedacht hätte. Mit dem Verzeichnis in der Hand braucht er sich weniger zu besinnen und dasselbe bewahrt ihn vor Einseitigkeit, herkömmlicher Wiederholung und Manieriertheit. Es ist gewiß lobenswert, wenn der Pflanzer zunächst an dasjenige denkt, was sich längst bewährt hat und wenn er die dekorative Wirkung höher einschätzt als die Sortensammlerei. Aber wie wäre ein Fortschritt in der Bepflanzungskunst denkbar, wenn niemand gelegentlich neue Versuche machen würde auf die Gefahr hin, daß sie nicht glücken? Wer das Verzeichnis großer Baumschulen, wie diejenigen von Späth in Berlin, Hesse in Weener, Poscharsky in Laubegast, Rinz in Oberursel usw. studiert, der wird nicht nur unter den Formen und Varietäten, sondern auch unter den Arten vieles finden, was eines Versuches wert erscheint und dem Garten nicht nur zum Schmuck, sondern auch zur Originalität verhilft, d. h. zur Unterscheidung vom Dutzendgarten.
Manche Pflanzer verfahren ja einfacher; sie machen überhaupt keinen speziellen Bepflanzungsplan. Sie bestellen in der Baumschule eine Kollektion von Gehölzen in der schätzungsweise nötigen Stückzahl, verlesen dieselben am Bepflanzungsplatz, verteilen dieselben zu Gruppen und richten es so ein, daß sie damit zurecht- und auskommen. Eine Kollektion Gehölze, bestehend aus den Kategorien:
1. Starke Hintergrundsträucher und Halbbäume.
2. niedere, mittelhohe und hohe Sträucher gewöhnlicher Art,
3. feine, veredelte, buntblätterige und Solitärsträucher
kostet pro Hundert 35 Mark, pro Tausend 250 Mark. Die Wahl behält sich die Baumschule vor. Das genannte Verfahren ist billig; das ist aber auch der einzige Vorzug, den es hat. Man muß mit demjenigen vorlieb nehmen, womit die Baumschule gerade räumen will und der Vergünstigungspreis wird immer auf Kosten der Ware gemacht.
Wer schöne Gruppen pflanzen und Freude an ihnen erleben will, der muß für jede Gruppe einen Bepflanzungsplan (Abb. 195 und 196) machen und darnach die Liste des Gesamtbedarfes aufstellen. Er muß bei der Bestellung angeben, was Ware erster Güte sein muß und was solche zweiter Güte sein kann.