Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt IX.
Die Bepflanzung im geometrischen Stil.
Allgemeines. — 1. Die Rabatten. — 2. Flor- und Blattpflanzenbeete. — 3. Teppichbeete. — 4. Florteppiche. — 5. Farbenflecke und Farbenstreifen. — 6. Parterre-Anlagen. — 7. Rückblick und verschiedene Einzelheiten.
Allgemeines.
Die technische Ausführung des Pflanzens und die Pflanzzeit bleiben im allgemeinen dieselben, ob es sich um eine landschaftliche oder um eine regelmäßige Anlage handelt. In dieser Hinsicht ist nicht viel neues vorzubringen und es kann auf den vorausgegangenen Abschnitt zurückverwiesen werden. Neu und anders sind hauptsächlich die Zusammenstellungen und Gruppierungen, sowie die Grundformen der Beete.
Wie in der geschichtlichen Betrachtung zu Eingang des Buches ausgeführt wurde, sind die Gärten zu allen Zeiten regelmäßig gestaltet worden, bis sich im 18. Jahrhundert der Naturstil Geltung zu verschaffen wußte. Der letztere herrscht mit wesentlicher Einschränkung auch heute noch und in bezug auf diejenigen Aufgaben, die ihm am besten liegen, wird er wohl nie mehr ganz verdrängt werden können. Selbst zur Zeit seiner unbestrittenen Herrschaft sind gewisse Dinge regelmäßig geblieben, so vor allem die Allee, die Reihenpflanzung der Gehölze in gleichen Abständen. Da mit dieser Sache der Abschnitt IV sich schon befaßt hat, so kann sie hier, um Wiederholungen zu vermeiden, unberührt bleiben.
Pflanzungen, die der Nutzung und dem Erwerb dienen, hat man auch zur Zeit des Naturstils meistens regelmäßig gehalten, weil die rein praktischen Erwägungen den Ausschlag gaben. Für Obstpflanzungen sind die schon in den römischen Gärten beliebte Quincunxstellung, die Reihen- und Spalierpflanzung nie außer Mode gekommen (Abb. 198).
Eine weitgehende Einschränkung und zum Teil auch völlige Verdrängung durch regelmäßige Anlagen hat der Naturstil erfahren hinsichtlich der Gärten, die mit der Architektur in engerm Zusammenhang stehen. Es sind dies die Haus- und Villengärten (Abb. 199 und 200), die Vorgärten städtischer Straßen, die Anlagen um Kirchen und andere Monumentalbauten sowie die Schmuckplätze im Innern der Städte. Eine instinktive Scheu hat stets davon abgehalten, die Vorgärten großer Architekturen (Palast- und Schloßbauten) naturalistisch auszustatten und infolgedessen sind die vertieften Parterres und Rabatten nie völlig auWen Aussterbestand gekommen. Wo gärtnerische Anlagen im Zu-