Die Bepflanzung im geometrischen Stil
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Reihung findet hauptsächlich Anwendung bei der Rabattenbepflanzung; symmetrische oder zentrale Bildung zeigen fast alle Teppichbeete und Parterreanlagen.
Für regelmäßig bepflanzte Beete ist die meist benutzte Grundrißform der Kreis und der Zirkel des Gärtners ist die im Mittelpunkt befestigte Schnur. Gelegentlich verwendet wird auch das regelmäßige Sechs- oder Achteck mit ein-oder ausgebogenen Seiten (Abb. 205 a und b). Viel verwendet ist das Langrund in der Form der Ellipse oder des Korbbogens.
Die Ellipse (Abb. 205 c) hat eine große und kleine Achse, deren Enden die Scheitelpunkte A, B, C, D sind. Auf der großen Achse liegen beiderseits gleichweit ab vom Mittelpunkt die Brennpunkte F und F'. Die Summe der von den Brennpunkten nach einem Umrißpunkt gezogenen beiden Linien (Fahrstrahlen) ist eine gleichbleibende Größe. Die Ellipse läßt sich auf mannigfache Art konstruieren, wenn die beiden Achsen gegeben sind. Für den Gärtner ist die bequemste Konstruktion die sogenannte Schnurkonstruktion. Schlägt man von C und D aus Bögen mit der Länge der halben großen Achse als Radius, so erhält man die Brennpunkte. Markiert man diese mit Pfählen und verbindet die Pfähle mit einer Schnur von der Länge der großen Achse A B, so kann man bei angespannter Schnur (derselben entlang fahrend) mit einem spitzen Holz den Ellipsenumriß aufreißen. Da man die Achsen der Ellipse beliebig wählen kann, so gibt es Ellipsen von großer und von geringer Exzentrizität, d. h. mehr oder weniger langgestreckte Formen.
Der Korbbogen setzt sich zusammen aus vier Kreisbögen, von denen je zwei gleiche Krümmung haben und gleich lang sind. (Der Krümmungshalbmesser ändert sich demnach an vier Stellen, während er bei der Ellipse sich ständig ändert, so daß sie nicht mit dem gewöhnlichen Zirkel gezogen werden kann.) Abb. 205 zeigt in d einen Korbbogen. Einen solchen erzielt man immer, wenn man auf dem rechtwinkligen Achsenkreuz vier Einsatzpunkte so anordnet,
Abb. 201. Palermo. Villa Giulia. Emicicli Pompeiani.