ForsideBøgerGartentechnik Und Gartenkunst

Gartentechnik Und Gartenkunst

Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries

År: 1911

Forlag: Carl Scholtze Verlag

Sted: Leipzig

Sider: 744

UDK: 635.2

Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 788 Forrige Næste
20 Die Gartenkunst metrischen Einteilungsfiguren als Stickereimuster in der Form von Pflanzenornamenten und Palmetten. In der Architektur der Gärten nimmt das Grottenwerk in breiter Weise überhand. An Stelle der regelmäßig behauenen Steine tritt die Rustica; willkürlich felsartig geformte und aufeinander getürmte Blöcke bilden den Unterteil und die Postamente von Brunnen, Bildwerken und Obelisken (Fontana Trevi in Rom). Die Wasserkünste werden übertrieben und zu Spielereien. Während das Wasserspeien ursprünglich den Delphinen und Löwenköpfen vorbehalten blieb, wird schließlich alles mögliche für diesen Zweck ausgenutzt. Den Stacheln des Stachelschweins, den Donnerkeilen des Jupiter entströmt Wasser. In den vatikanischen Gärten steht ein als Brunnen gearbeitetes Schiff, dessen Takelage durch Wasserstrahlen vorgestellt wird und dessen Kanonen Wasser schießen. Es werden Vexierwasser angebracht. Beim Betreten gewisser Stellen in den Grotten, beim Niedersitzen auf Bänke werden Wasser ausgelöst, die den Besucher von allen Seiten bespritzen. Wasserorgeln machen mit Hilfe des Luftdrucks eine unheimliche Musik. Das Wasser bewegt Figuren, so daß man schließlich von Wassertheatern sprechen kann. Aus Bux und Taxus werden nicht nur Pyramiden, Obelisken und andere Architekturformen geschnitten, sondern auch Tierfiguren, Allegorien und Jagdstücke. Diese Spielereien und Übertreibungen sind ein bedauerliches Zeichen für den Verfall des Gartenstils während der Barockzeit. Nicht in alle Gärten haben diese Dinge Einlaß gefunden; mancher Besitzer hatte genug Geist und Geschmack sich dagegen zu wehren. Auch im Klostergarten wurden sie nicht zugelassen, der ähnlich gehalten und eingeteilt blieb wie schon im Mittelalter. Die Kunst der Renaissance ging von Italien aus und fand den Weg über die Alpen. In Deutschland, Frankreich, Holland und den übrigen Ländern des Nordwestens von Europa vermischte sich dieselbe mit der einheimischen Tradition und so entstanden wieder neue, eigenartige Ausdrucksformen. Dies gilt ganz allgemein; es gilt aber auch im besonderen für die Gartenkunst. 4. Der französische GartenstiL Man kann denselben auch als den Gartenstil der französischen Barockzeit bezeichnen. Dann muß man aber hinzufügen, daß derselbe Stil auch zur Zeit des Rokoko noch in Geltung war und daß er weit hinaus über die Grenzen Frankreichs in fast allen europäischen Ländern Nachahmung gefunden hat. Der Barockstil ist eine Entwicklungsstufe des Renaissancestils, ein Übergang vom einfach Schönen zum künstlerischen Pathos, zum theatralischen Prunk. Der Barockstil hat wie der Renaissancestil seinen Ursprung in Italien. B e r-nini,Borromini u. a. sind dort seine Hauptvertreter. Keines der Länder, nach welchen der Barockstil von Italien aus überging, hat wohl so viel Eigenartiges und Selbständiges hineingelegt und hinzugefügt als Frankreich während der langen Regierungszeit Ludwig XIV. Unter seiner Herrschaft wurde Frankreich in den Künsten tonangebend und ganz besonders auch in der Gartenkunst. Bezüglich des italienischen Gartenstils kann weder ein bestimmter fürst-