Die Bepflanzung im geometrischen Stil
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mehr Geh- als Zierwege und demnach breiter als früher sind. Die Rabatten des hochgelegenen Randes fallen fort oder werden durch Zierhecken ersetzt; auf die Schweifungen des Randes wird gewöhnlich auch verzichtet. An Stelle der ornamentalen Mittel- und Eckstücke treten Wasserbecken, Vogelbrunnen, Bildwerke, würfelförmige Postamente mit breiten Vasen und das, was wir weiter oben als Farbenflecke und Farbenstreifen beschrieben haben, oder auch regelmäßig wachsende Gehölze wie Zwerg- und Säulenkoniferen zur Markierung einzelner Punkte oder Linien. (Abb. 199, 245 u. a.)
Für das Parterre ältern Stils, speziell das Teppichparterre, sind, wie für alles, was lange genug in Übung war, gewisse Formelemente herkömmlich ge-
worden, zur Verfügung stehende Einzelformen, gleichgültig, welcher Grundriß oder welche Einteilung dem Ganzen gegeben werden mag. Es sind dies die Rabatten der Umrahmung nebst den unterbrechenden Eck- und Zwischenstücken, Rundteppiche oder rosettenartige Hochbeete zur Hervorhebung des Grundes, sowie frei im Rasen liegende Zierecken,. Agraffen usw. Gelegentlich kommen hinzu Wappen und Monogramme zur Auszeichnung bevorzugter Stellen. Dieser Teppichstil verfügt über bestimmte Versatzstücke und der Fall erinnert an die Ausstattung einer Zimmerdecke durch den Dekorationsmaler oder Stukkateur, an die Stempelpressungen einer reliefierten Albumdecke. Mit den nämlichen Versatzformen lassen sich mannigfache, in den Einzelheiten gleiche, im ganzen aber doch verschiedene Ausstattungen erzielen. Diesen Einzelheiten mögen noch ein paar Abbildungen gewidmet sein. Sollen die Rabatten im Teppichstil gehalten werden, so empfehlen sich Verzierungsmotive