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Abschnitt X
Abb. 262. Grundriß des Rosariums in Sangerhausen.
den Alpenpflanzen, den Sumpf- und Wasserpflanzen besondere Plätze schaffen, für nicht im Freien überwinterbare Pflanzen Gewächshäuser anlegen usw.
Die Vollständigkeit eines botanischen Gartens ist ein nie zu erreichendes Ideal, weil die gesamte Erdenflora auf einem Platze nicht zusammengefaßt werden kann. Leichter läßt sich die Vollständigkeit auf bestimmten Einzelgebieten erreichen; man kann ihr nahekommen, wenn man sich darauf beschränkt, die wichtigsten Arten und Varietäten einer Familie oder Gattung zusammenzustellen. Auf diese Weise haben sich gewisse Gartenspezialitäten ergeben, von denen einige soviel allgemeines Interesse bieten oder derart dekorativ sind, daß sie aus dem Bestand der botanischen Gärten in denjenigen der Ziergärten herübergenommen worden sind. Staudengärten, Farngärten, Rosengärten, Wasserpflanzen-, Alpenpflanzen- und Gehölzsammlungen, innerhalb des übrigen für sich zusammengefaßt, sind in den modernen Gärten keine Seltenheit; sie gehören vielmehr zu den sogenannten „guten Akquisitionen“.
Wenn das Rosarium, das Nymphaearium, das Alpinum und das Arboretum in den Abschnitten VIII und IX übergangen sind, um für sich in einem besonderen Abschnitt besprochen zu werden, so liegt der Grund hierfür darin, daß diese Anlagen sowohl im landschaftlich gehaltenen als im regelmäßigen Garten untergebracht und dementsprechend ausgestaltet werden können.
In den Gärten für wissenschaftliche Zwecke ist die Pflanzenbezeichnung oder Etikettierung unbedingt nötig. Zum mindesten sehr erwünscht ist sie aber auch für die im Titel des Abschnittes genannten Anlagen, weshalb der Besprechung der letzteren ein Artikel über die Etikettierung hinzugefügt wird.
1. Der Rosengarten.
Werden viele Rosen in zahlreichen Sorten für sich in einem Garten oder auf einer passenden Stelle einer größeren Gartenanlage vereinigt, so entsteht ein