■Abschnitt I. Geschichtlicher Überblick-
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Chantilly, Marly-le Roi, Sceaux und M e u d o n , den T ui -leriengarten in Paris und die Wasserterrasse von St. Cloud. Auch außerhalb Frankreichs soll Lenötre verschiedene Gärten angelegt haben; doch wird ihm in dieser Hinsicht wohl auch manches zugeschrieben, was er wohl beeinflußt, aber nicht selbst geschaffen hat.
Man kann über die Kunst L en ö t r es verschiedener Meinung sein. Die
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Schlofsgarten zu Würzburg
z. Palais.
2. Hauptgarteneingang.
3- Bosquet mit Waffer-beckcn.
¥• Grofse Cascade.
5. Laubgänge.
22. Kirche und KioRcr.
23. Avenue.
24. Strafse nach dem Stadt-thor.
23. Indifcher Pavillon.
6. Treppen zum Wall. l5- Boulingrin.
7. Grotte. Colonnaden.
8. Spazierweg auf dem Wall. Orangerie.
<4. Laube. >8. Labyrinth.
'O. Terrafien. Bacchus-Tempel.
u—14. Garten. 20. Flora-Tempel.
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Abb. 19. Grundriß des Schlosses zu Würzburg.
einen haben sie über alles gelobt, die anderen haben sie verdammt und arg verkannt. Richtig ist wohl folgendes: Lenötre hat die Kunst über die Natur gestellt. Er hat die Natur der Kunst mehr unterworfen, als wohl nötig gewesen wäre. Das gilt besonders in bezug auf die in Grün geschnittenen Mauern und Wände. Die langen geraden Alleen und Kanäle haben etwas Einförmiges und ermöglichen keine lieblichen, abwechslungsreichen Bilder. Aber die Anlagen sind großartig, künstlerisch empfunden und durchgeführt. Jedenfalls war Lenötre der richtige Gartenkünstler für seine Zeit.