Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt X
werden diese Mittel von Tau und Regen zu bald abgewaschen, müssen also öfters angewandt werden. In starken Lösungen können sie die Pflanzen selbst angreifen. Man verwendet deshalb mit Vorteil an ihrer Stelle die Kupferkalk- oder die Kupfersodalösung, die auch gegen die Blattfallkrankheit der Reben benutzt werden. Zu letzterem Zwecke werden besondere Spritzapparate gefertigt, die auch zum Bespritzen der Rosen dienen können. Handelt es sich um einzelne Rosen und kleine Anlagen, so kann an Stelle dieser Rebenspritzen auch jede geeignete Handspritze treten. Die Lösungen sollen möglichst fein verteilt auf die Oberseite der Blätter gelangen. Man darf beim Spritzen nicht zu nahe an die Pflanzen herantreten, damit keine großen Tropfen entstehen, die sich vereinigen und abfließen. Das Spritzen soll mehr einem Sprühregen gleichen. Man spritzt bei schönen windstillem Wetter morgens oder abends, und zwar viermal im Jahre, erstlich nach dem Aufbinden im Frühjahr, zweitens kurz vor dem Aufblühen der Rosen, ein drittes Mal nach der Blüte und noch einmal vor dem Einwintern.
Herstellung der Kupferkalklösung: 2 kg Kupfervitriol werden in 80 Liter Wasser gelöst. (Zur Beschleunigung kann man für die Lösung 5 Liter warmes Wasser nehmen und 75 Liter kaltes nachgießen.) In einem anderen Gefäße werden 2 kg Kalk, der zu Pulver gelöscht ist (oder 4 kg Kalkteig) in 20 Liter Wasser aufgelöst. Die Kalklösung wird durch ein feines Sieb in die Kupfervitriollösung eingegossen, wobei die letztere mit einem Besen tüchtig umgerührt wird. Die Lösungen dürfen nur in kaltem Zustande vereinigt werden. Die Kupferlösung und die Kalkmilch können zu beliebiger Zeit hergestellt und getrennt aufbewahrt werden. Die Kupferkalkmischung jedoch ist erst an dem Tage herzustellen, an welchem sie verwendet wird. Beim Eingießen der Kalkmilch in die Kupfervitriollösung bildet sich Kupferoxydhydrat, welches, auf die Blätter gebracht, das eigentlich wirksame Reagens ist, vom Tau und Regen allmählich gelöst wird und das Keimen der Sporen verhindert. Ist zu wenig Kalk in der Mischung, so können Brandflecken auf den Rosenblättern entstehen, weil ein Teil des Kupfervitriols nicht zersetzt ist. Zuviel Kalk schadet nicht, ist aber überflüssig. Um zu prüfen, ob die Mischung genügend Kalk enthält, taucht man während des Zugießens der Kalkmilch Curcumapapier in die umgerührte Mischung. Sobald dieses Papier braun wird, ist genügend Kalk zugesetzt. Bei allen Zubereitungen, in denen Kupfervitriol vorkommt, sollen nur Gefäße aus Kupfer, Glas oder Holz verwendet werden.
Dem Hektoliter der Mischung wird neuerdings noch x/4 bis 1/2 kg Zucker beigelöst, was die Wirkung erhöhen soll. Die Kupferkalkbrühe hat sich als bestes Mittel bewährt; für Rosen hat sie den Nachteil, daß die angetrockneten Tropfen mit ihrer blaugrünen Färbung das natürliche Aussehen beeinträchtigen. Bei Benutzung der Kupfersodatösung stören die Flecken zwar auch, aber immerhin etwas weniger.
Herstellung der Kupfersodalösung: Das Verfahren ist dasselbe, nur treten an Stelle des Kalkes 2 kg kristallisierte Soda. Für junge, zarte Rosentriebe kann die Lösung schwächer hergestellt werden, so daß auf den Hektoliter Mischung nur 1 kg Kupfervitriol und 1 kg Soda verwendet werden (statt je 2).