Der Rosengarten, das Seerosenbecken, der Alpengarten u. der Gehölzgarten 489
Abb. 292. Seerosenbecken mit Wasserlaube. Reinbek’scher Garten. J. Ochs, Hamburg.
Das einmalige Schwefeln vor der Blüte genügt nicht. Wenn der Schwefel durch den Regen abgewaschen oder durch den Wind abgefegt ist, so muß das Bestäuben wiederholt werden, was im Laufe des Sommers mehrmals nötig werden kann.
Der Rosenrost wird hervorgerufen durch einen Pilz: Phrag-midium incrassatum Lk. (Phr. rosarum Rabeul). Er gehört zu den Sommer- und Wintersporen erzeugenden Uredineen, befällt von Wildrosen Rosa canina, R. centifolia, R. tomentosa usw. mit Vorliebe aber auch Teehybrid-und Remontantrosen und außerdem die Brombeeren. DasMycel haust im Innern der Blätter. Die Sommersporen erscheinen auf der Unterseite der Blätter als rotgelbe Staubhäufchen; auf der Oberseite bilden sich orangerote krugförmige Sper-mogonien. Die leicht im Wind verwehenden Sommersporen keimen sofort; die Wintersporen erst im Frühjahr. Feuchtigkeit und Wärme begünstigen die Entwicklung des Pilzes; in trockenen Jahrgängen tritt derselbe weniger häufig auf.
Die befallenen Blätter sind auch hier verloren, werden gelb und fallen ab; sie werden am besten rechtzeitig entfernt und verbrannt. Die Bekämpfung muß auch hier hauptsächlich vorbeugend eingreifen und wirken, einerseits durch Verhinderung der Sporenübertragung und andererseits durch Zerstörung der Sporenkeimkraft. Diese Zerstörung wird bewirkt durch Bespritzen der Pflanzen mit geeigneten Flüssigkeiten. Hierzu können dienen: die einprozentige Lysollösung, die Kupferkalkbrühe und die Kupfersodabrühe.
Die Lysollösung wirkt gegen alle Pilze und ähnlich verhält es sich mit dem Parasitol, dem Sulphurin, der Kupfervitriollösung usw. In leichten Lösungen