Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt X
ruhe. Zur Unterbringung des Hochreservoirs der städtischen Wasserleitung ist daselbst der sogenannte „Lauterberg“ errichtet. Die künstliche Erdanschüttung ist 250 m lang, 150 m breit und 38 m hoch. Angeschüttet wurden 260 000 cbm. Die Plattform des Hügels, welche eine künstliche Ruine trägt, ist der Deckel des in den Boden versenkten, 3200 KubikmeterWasser fassenden, halbkugelförmigen eisernen Reservoirs von 21 m Durchmesser. Auf den mit Fichten, Robinien usw. bepflanzten Hügel führen zahlreiche Wege und der südliche Abhang des Hügels ist auf ca. 50 m Länge und Breite dem Alpinum mit Wasserfall eingeräumt. Es besteht aus einzelnen, durch Wege getrennten Teilen. Das Steinmaterial ist verschieden (Sandstein, Kalk, Granit usw.) und besteht zum Teil aus Findlingen, zum Teil aus den Trümmern der auf den Friedhöfen frei gewordenen Grabsteine. In der Nähe der Ruine, deren Unterteil in Sandstein aufgemauert ist, sind ebenfalls Alpenpflanzen angesiedelt worden. Auch bei diesem Alpinum tritt die systematische Ordnung zugunsten der dekorativen Seite zurück. (Abb. 469.)
Das wissenschaftliche Alpinum ist darauf angewiesen, tunlichst viele Pflanzen unterzubringen; es kann sie also nur in verhältnismäßig kleinen Portionen vorführen, wenn das Ganze mäßigen Umfang behalten soll. Das dekorative Alpinum verwendet der Hauptsache nach nur Pflanzen, die wirklich dekorativ sind. Dahin gehören aber nicht allein die größeren Gewächse; auch viele an sich höchst unbedeutende Pflanzen ermöglichen gute Effekte, wenn man sie in Massen verwendet. Zahlreiche Alpenpflanzen bleiben ja sehr niedrig; wenn sie aber in Menge als breite, üppige, wenn auch nur flache Polster die Felsen und deren Zwischenräume überkleiden, so kann dies im Garten wie in der Natur höchst malerisch wirken. Das ist aus Abbildung 296 ersichtlich, welche eine Alpinumpartie mit Androsace lanuginosa darstellt.
Die wenigsten Pflanzen begnügen sich mit dem nackten Stein als Unterlage. Man muß also Winkel schaffen, in denen die benötigte Erde untergebracht werden kann. Das läßt sich auf verschiedene Weise machen. Wo man sich nicht darauf beschränkt, in die Erdhügel Steine und kleinere Felsblöcke einzubetten, wo man vielmehr größere Felspartien aufbauen will, da kann man bezüglich der Lagerung der Steine nach dem Prinzip verfahren, welches die Abb. 297 schematisch veranschaulicht. Es entstehen dann an den mit a bezeichneten Stellen Erdwinkel, in denen die Pflanzen Halt und Nahrung finden. Man muß sich dabei aber hüten, die Sache nicht gar zu gleichmäßig durchzuführen, weil der reine Treppenbau im allgemeinen nicht malerisch wirkt.
Eine Ausnahme machen die Terrassenstützmauern. Benutzt man solche für das Alpinum, was sich besonders in sonst regelmäßigen Gärten empfiehlt, so kann diese Mauer treppenartig aufgeführt werden. Eine derartige Anlage findet sich im Großh. botanischen Garten zu Karlsruhe. Vor dem an die Orangerie grenzenden Gewächshaus befindet sich ein tiefer liegender Gartenteil, so daß der Weg über demselben eine Art Terrasse bildet. Die betreffende Mauer schaut nach Südosten; sie ist mit zahlreichen Arten nur weniger Gattungen bepflanzt (Saxifraga, Sedum, Sempervivum, Opuntia usw.), die sich