Künstliche Gartenzutaten
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Das Spalier ist im Obstgarten rein zwecklicher Natur; es ist dort Baumgeländer und dient zum Befestigen und Formieren der Äste und Zweige. Im Zier- und Landschaftsgarten benutzt man die Spaliere zum Aufbinden von Ziersträuchern, die eines Haltes bedürfen, von Efeu, Reben, Rankrosen, Glycinen, Clematis, Tecoma usw. Man verwendet hauptsächlich Wandspaliere und verbindet meist damit den Zweck, kahle oder unschöne Mauern zu verkleiden. Ein geeignetes Material sind die Gitter aus gerissenem Eichenholz (Abb. 353). Aber auch das Material des Eisens kann Verwendung finden in der Form von Vergitterungen oder Drahtgeflechten, die an der Mauer
Abb. 354. Verzinktes Bandeisengitter von Lempertz, Köln-Braunsfeld.
befestigt werden. Die Abb. 354 zeigt ein Bandeisengitter (Patent Lempertz, Köln-Braunsfeld), das ohne Vernietung zusammengesetzt ist. Das Bandeisen (15 auf 1,5 mm stark) sowie die Plättchen sind verzinkt. Die Gitter werden in Rollen von 25 m Länge geliefert. Sie sind mit drei Horizontalbändern 75 cm, mit vier 110, mit fünf 145, mit sechs 180 cm hoch und werden in Maschenbreiten B ->) von 5,6,7,10 und 13 cm hergestellt. Es kostet beispielsweise das 1,8 m hohe Gitter mit 13 cm Maschenweite pro Meter laufend 2,70 M.
Freistehende Zierspaliere sind verhältnismäßig selten, weil der Anlaß zur Aufstellung einer freistehenden Wand, die etwas verdecken soll, eben auch nicht häufig vorliegt und weil eine solche Wand, wenigstens bei großem Meyer u. Ries, Gartentechnik. 36