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Abschnitt XI
der Abb. 397 zeigt der Hauptsache nach ein Wasserpflanzenbecken, dessen Vorlauf von einem Wandbrunnen gespeist wird.
Auf dem Grundriß eines halbregelmäßigen Sternachtecks baut sich der Trog des Stockbrunnens auf, den Abb. 398 darstellt. (Entwurf von Fr. Gildemeister, Bremen.)
10. Vasen, Blumentische und Ampeln.
In den Gärten geometrischen Stils haben die Vasen von altersher eine Rolle gespielt. Schon in den römischen Gärten standen kostbare Prunkvasen aus Marmor, Porphyr usw. Sie waren wohl nur Zierstücke ohne praktischen
Abb. 398. Stockbrunnen.
Gebrauch und ohne Besetzung mit Pflanzen. Die Abb. 399 und 400 veranschaulichen die Form und Ausstattung derartiger Gefäße. Die beiden Stücke wurden gefunden in den Gärten des Kaisers Hadrian und des Maecen. Sie sind mit anderen Gefäßen dieser Art vorbildlich geworden für die Vasenkunst aller späteren Zeiten. In den Gärten des italienischen und französischen Stiles finden sich ähnliche, etwas vergröberte, mit der Architektur in Zusammenhang gebrachte und aus dem Material der letzteren (Travertin, Sandstein usw.) hergestellte Ausstattungsstücke. Dieselben hatten öfters höchst ansehnliche Dimensionen und waren in vielen Fällen voll, d. h. nicht hohl im Sinne von Gefäßen ausgeführt, wobei dann die Bepflanzung ausgeschlossen war. Auf diese Weise konnten neben den Formen des antiken Prunkkraters,