Künstliche Gartenzutaten
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der die größte Breite am oberen Rand aufweist, auch urnenartige Bildungen mit engem Hals, mit oder ohne Deckelkrönung, verwendet werden. Zwei urnenartige Ziergefäße sind im Vordergrund der Abb. 401 sichtbar, welche die Partie am großen Bassin im Schloßgarten zu Schwetzingen wiedergibt. Die freistehenden Vasen großen Maßstabes stellte man auf entsprechende zylindrische oder quadratisch-prismatische Postamente desselben Materiales. Die Gliederung der letzteren ist im allgemeinen dreiteilig — Sockel, Schaft und Gesims — und der Schaft wurde mit figürlichen oder ornamentalen Reliefdarstellungen geschmückt. Kleinere, mehr schalenförmige Vasenbildungen sind ebenfalls häufig zu finden. Ihr gewöhnlicher Platz waren die postamentartigen Pfeiler, zwischen welche die Docken der steinernen
Abb. 399. Sogenannte Warwick-Vase. Prunkkrater aus weißem Marmor, gefunden in der Villa des Hadrian bei Tivoli.
Balustraden oder die Schmiedeeisengitter der Geländer eingereiht wurden. Ein gleiches gilt für die Torpfeiler und deren Krönung. (Vergl. auch Abb. 76, 141, 143 usw.)
Im naturalistisch gehaltenen Landschaftsgarten bietet sich die Gelegenheit zur Aufstellung von Vasen weit weniger als in den regelmäßigen Gärten. Ausgeschlossen ist deren Verwendung jedoch keineswegs. Eine schön geformte und verzierte Monumentalvase auf passendem Postament kann an geeigneter Stelle im Rasen vor dem Gehölz ganz hübsch wirken (Abb. 402). Im allgemeinen beschränkt man sich aber auf die Aufstellung kleinerer Vasen aus Terrakotta oder Zement mit Postamenten aus dem nämlichen Material und wählt die Formen so, daß die Gefäße mit Pflanzen garniert werden