Gartentechnik Und Gartenkunst
Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries
År: 1911
Forlag: Carl Scholtze Verlag
Sted: Leipzig
Sider: 744
UDK: 635.2
Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck
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Abschnitt XIII
und i). Gebäude gibt man im Umriß und schraffiert schräg oder zeichnet die betreffende Dachzerfallung ein usw. Man braucht in diesen Dingen nicht pedantisch zu sein. Die Hauptsache ist und bleibt die Anschaulichkeit und Verständlichkeit. Wie sie erzielt wird, ist ziemlich gleichgültig. Für zweifelhafte Fälle verbleibt immer noch das Mittel der schriftlichen Bezeichnung.
Die Methode 2) mit ihren isometrischen, dimetrischen und trimetrischen Bildern eignet sich zur Darstellung ganzer Gärten oder größerer Gartenpartien wenig; dagegen lassen sich architektonische Einzelheiten wie Treppen. Holzverbindungen usw. wohl durch dieselbe wiedergeben. Es gibt nur ein isometrisches System, dagegen beliebig viele dimetrische und trimetrische Systeme. Für die isometrischen Darstellungen, deren Schräglinien Winkel von 60° zur Senkrechten bilden, benützt man die bekannten Zeichendreiecke mit Winkeln von 90, 60 und 30°. Da die Verkürzung in allen drei Richtungen dieselbe ist (Abb. 438 b), läßt man sie unberücksichtigt und trägt die Maße unverkürzt auf. Gemessen und angetragen kann nur werden in den drei Richtungen der Würfelkanten. Jeder Punkt ist aber durchdrei Koordinaten in diesen Richtungen festlegbar. Die Abb. 442 zeigt die konstruktive Einzelheit einer Pergola in isometrischer Darstellung.*)
Mit Methode 3), Kavalierperspektive, verhält es sich ähnlich wie mit der vorigen. Für größere Darstellungen ist sie weniger geeignet, weil die parallel laufenden Tiefenlinien für das an richtige Perspektiven gewöhnte Auge den Eindruck machen, als liefen sie nach hinten auseinander. Diese Störung ist wieder weniger auffällig, wenn es sich um die Darstellung von architektonischen Einzelheiten handelt, die keine große Tiefe haben, wie z. B. Spalierwände und Doppelbögen. Wählt man das System Abb. 438 d mit Verkürzung der Tiefen auf die Hälfte und mit Tiefenwinkeln von 45 oder 30°, so wird die Konstruktion sehr einfach und bequem. Alles, was in senkrechten Frontebenen liegt, behält wahre Form und Größe. Breiten und Höhen werden im gewöhnlichen Sinne, die Tiefen hälftig eingetragen.
Die Methode 4), Militärperspektive, wird zur Darstellung von Gärten gerne und ziemlich häufig benützt. Wie das Würfelbild, Abb. 438 e dartut, behält alles was in der Grundebene oder überhaupt horizontal liegt, seine wahre Form und Größe; Kreise bleiben Kreise usw. Das ist selbstredend ein großer Vorteil. Man kann unmittelbar die vorhandenen Grundrisse benützen und die Höhen im nämlichen Maßstab eintragen. Um ein brauchbares Bild zu erhalten, muß man de.n Grundriß unter irgendeinem Winkel über Eck legen, wie dies nach Abb. 438 e mit dem Würfelgrundriß gemacht ist. Die Frontstellung gibt, von Ausnahmen abgesehen, ungenießbare Bilder.
Die Abb. 443 stellt das Gärtchen, welches Abb. 439 im Grundriß ge-
*) Noch bessere Bilder von Einzelheiten ergeben die dimetrischen und trimetrischen Systeme. Das Aufzeichnen und Nachmessen ist aber etwas umständlicher. Für bestimmte der vielen möglichen Systeme sind Zeichenvierecke nebst den betreffenden Verkürzungsmaßstäben käuflich zu haben. Wer sich für diese Projektionsarten speziell interessiert, den verweisen wir auf: G. Del ab ar, Die Polar- und Parallelperspektive. Freiburg i. B., Herder, 4 M.