Gartentechnik Und Gartenkunst

678 Abschnitt XIII (es gibt auch halbe) kostet 9,60 M. Zur Füllung empfehlen wir folgende Farben: Lichter Ocker, Indischrot, Indigo, Indischgelb, Gebrannte Siena, Emeraldgrün, Zinnober, Kobalt, Van Dyckbraun, Krapplack, Preußischblau, Elfenbeinschwarz. Weiter sind dann noch nötig zwei Marderpinsel in verschiedenen Größen, ein Wasserglas, ein Porzellanteller und einige Bogen Löschpapier. Man kann die Gartenpläne, speziell die Perspektiven und Kavalierperspektiven auch als förmliche Aquarelle gestalten. Dazu gehört dann künstlerische Schulung und Naturstudium. Die Aufzeichnung geschieht mit Bleistift auf gutes Aquarellpapier und das übrige besorgt der Pinsel. Wer auf diesem Gebiete Belehrung sucht, den verweisen wir auf: C. H. Fischer : Die Technik der Aquarellmalerei. Gerolds Sohn. Wien, 5 M. c) Die plastische Darstellung. Die Darstellung von Gartenplänen durch Modelle ist für gewöhnlich nicht üblich. Sie kann aber ausnahmsweise zweckmäßig erscheinen in bezug auf Anlagen mit großer Erdbewegung, Berg- und Terrassengärten usw. So ist z. B. seinerzeit für den Lauterberg des Karlsruher Stadtgartens ein Modell angefertigt worden, um den städtischen Kollegien das Projekt plastisch vor Augen führen zu können. Die Herstellung kann auf verschiedene Weise erfolgen, je nach der Art des Objektes. Handelt es sich hauptsächlich um Terrassen, Treppen, Stützmauern, Wasserfälle und ähnliches, so kann das Modell wie Architekturmodelle in einem passenden verjüngten Maßstabe in Gips geschnitten werden, wofür in größeren Städten geeignete Kräfte vorhanden zu sein pflegen. Handelt es sich um starkbewegtes Gelände in landschaftlichem Sinne, so kann man auf Grund der Aufnahmen und Pläne die Sache in Wachs, Plastolin oder Ton (je nach der Größe des Maßstabes) modellieren und das Modell in Gips abformen. Wird das trockene Gipsmodell mit einer Schellack-Spirituslösung (Tischlerpolitur) getränkt, bis nichts mehr einzieht, so kann nachträgtlich ein Bemalen mit Ölfarbe stattfinden. Brücken, Geländer und ähnliche Dinge können in Holz, Draht oder was sich sonst eignet, für sich modelliert und dem Hauptmodell hinzugefügt werden. Hat man als Unterlage einen Schichtplan mit Berghorizontalen, so kann das Modell auch wie gewisse Reliefkarten gebaut werden. Man schneidet die einzelnen Schichten aus Pappe und leimt oder nagelt sie terrassenförmig übereinander. Man kann die Stärke der Pappe so wählen, daß sie den richtigen (nicht überhöhten) Höhen entspricht und erhält dann das natürliche Relief. Modelle, welche mit natürlichen Höhen zu flach wirken würden, überhöht man gerne; man darf aber dann nicht vergessen, daß sie der Wirklichkeit nicht entsprechen, sondern das natürliche Relief karikiert geben. Ein in Pappe oder dünnen Brettchen hergestelltes Relief dieser Art kann durch Nachmodellieren in Wachs oder Plastolin (Ausfüllen von Stufe zu Stufe)