ForsideBøgerGartentechnik Und Gartenkunst

Gartentechnik Und Gartenkunst

Forfatter: Franz Sales Meyer, Friedrich Ries

År: 1911

Forlag: Carl Scholtze Verlag

Sted: Leipzig

Sider: 744

UDK: 635.2

Mit 490 Abbildungen Und Plänen Sowie 8 Tafeln In Farbendruck

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Side af 788 Forrige Næste
Die verschiedenen Gärten 735 zu Karlsruhe nebst seiner Umgebung, also eine ganze Partie des Gesamtfriedhofes. Die Anlage dient sowohl der Aschenbeisetzung als auch der Leichenbeisetzung. Für die erstere sind vorbehalten die um das Krematorium liegenden Terrassen (es steht auf einem kleinen Hügel) und der Polygonalweg, die beiden rechteckigen Parterrefelder nebst den beiderseitigen Wegrändern und den zwei Nisehenabschlüssen im Halbrund. Alles übrige ist Leichenbeisetzungsanlage mit bevorzugten Grabplätzen beiderseits der Wege und vorläufig leerliegenden, unbelegten Rasenflächen. Die Aschenbeisetzungsanlage wird vom übrigen Teil durch geschnittene Taxushecken abgetrennt; die Paterrefelder werden mit Efeu bepflanzt und mit Blumenrabatten geschmückt. Die ganze Anlage wird an passenden Stellen mit Gehölzen, Rankrosen und ornamentalen Stauden landschaftlich oder naturalistisch ausgestattet. Während diese Zeilen geschrieben werden, ist die Anlage im Entstehen. Die Abb. 484 bringt den Lageplan eines Urnenhaines für das Krematorium des Zentralfriedhofes in Lübeck nach dem Entwürfe von E. Barth und entnommen der Zeitschrift „Gartenkunst“. Ein Schaubild dazu gibt die Nummer 485. Der Verfasser des Entwurfes denkt sich auf dem ansteigenden Gelände als Umgebung des Krematoriums einen Eichenhain mit dem dazugehörigen Unterholz. Durch Trennungspflanzung sollen abgeschlossene Gruppen von Urnengräbern, kleine Urnenhöfe gebildet werden, die jeder für sich eine einheitliche Ausschmückung mit Rosen, Schneeball, Hartriegel, Liguster, Heckenkirsche usw. erhalten. Einen Hain von jungen Eichen Pflanzt um seines Hügels Rand, Beim Erwachen ihm ein Zeichen, Daß er sei in deutschem Land! Die Feuerbestattung wird wohl einmal allgemein werden. Wann das sein wird, ist eine andere Frage. Dann ist vielleicht das gemeinsame Bestattungsfeld nicht mehr verpflichtend, weil die Bedingungen, die zu ihm geführt haben, weggefallen sind. Man vertraut die Asche des Gartenbesitzers dem Lieblingsplatz seines eigenen Heims an und der Gartenkunst erwächst dann wieder eine neue Aufgabe.