Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft

Forfatter: Paul Ruben

År: 1914

Forlag: Hermann Paetel Verlag G.M.B.H.

Sted: Berlin

Udgave: 4

Sider: 359

UDK: 659.1

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REKLAME-KUNST sss Das Merkmal des neuen Jahrhunderts ift die ungeheuere Ent> wicklung der angewandten Kunft und des Kunftgewerbes. Der intelligente Teil der Kunftler hat die Sdieu vor praktifcher Be~ tätigung abgelegt und findet darin Befriedigung und klingenden Lohn. Die Kunit, die bisher nur fur die GroBen im Reich, Kirche und Kapital da zu fein fchien, dringt immer mehr und mehr audi in die breiteren VolkslHiichten und wird von diefen mit Freude und ftändig wachfendem Interefle begruBt. Die kunftleriöie Betätigung hat in die Induftrie einen Fortfchritt gebradit, der fich befonders durdn Gefchmack und Originalität bemerkbar macht. Die Zahl der einfichtsvollen Gewerbetreibenden, die fidi die Kunft dienftbar zu macken wiflen, wächft von Tag zu Tag. Das madit fidi ganz befonders bei der Ausftattung der Waren und bei der Reklame bemerkbar. Hånd in Hand mit dem Verftändnis fur die Kunft bricht fidi audi die Erkenntnis Bahn, da6 die Reklame eine Wiflenfdiaft geworden ift, zu deren Beherrfdiung ein eigenartiges Talent und ein fortdauerndes Studium gehört. Ein Be* trachten der erfolgreidi Reklame madienden Firmen wird ftets ergeben, daB derErfolg, neben der Gute derWare, der fyftematifchen Behandlung der Reklame zu danken ift. Denn ebenfo wie es ein Märdien ift, daB durdi Reklame jeder Mift beruhmt werden kann, ift jede planlofe Reklame — und wenn nodi foviel Geld dafur hinausgeworfen wird — ein nutzlofes LInding. Dabei ift es ganzgleichgultig, ob Hunderte, Taufende oder Hunderttaufende fur Reklame ausgegeben werden. Idi will verfuchen, an Hånd eines Beifpiels zu zeigen, in weldier Weife die Kunft und die Reklame^Tedinik dienftbar zu machen find. Idi halte es fur widitig, da6 der Fabrikant, der eine neue Sorte in den Handel bringen will, diesem feinem Kinde bereits bei der Geburt einen Paten gibt und diefen bei allen Fragen, als da find: Name, Ausftattung und Begleitung, zu Rate zieht. Er wird naturgemäB zu diefem Paten einen erfahrenen Reklame^Fadhmann zu wählen haben. Nehmen wir an, mir fei die Ehre zuteil geworden, von Ihnen, verehrter Lefer, zum Paten Ihres jungften Fadi^SpröBlings gewählt zu werden, und wir fitzen nun zufammen, um iiber die Zukunft desfelben zu beraten. Alles, was an Ihnen liegt, ift 77