Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft

Dasfelbe ift auch bei der Ausftattung der Ware lelblt der Fali. Wenn der Fabrikant und Händler auch in den meiften Fällen die gefchmacklofe und häBliche Verpackung Teiner Ware kaum mehr fieht, fo ift es wohl doch einleuchtend, daB der Sinn dafur, diejenigen Sadien, mit denen man beruflich zu tun hat, angenehm und fchön zu geftalten, viel dazu beitragen kann und muB, die Freude am Beruf zu erhöhen. Es erlcheint zum Beifpiel an und fur fidi nidit fehr verlockend, Schuh« wichfe zu fabrizieren und zu verkaufen, und doch, was ift aus diefem Präparate heute geworden. Aus der einfachen Stiefelfchmiere in (chmucklofen tönernen Kruken oder Spanfchachteln, hat fich durch die Freude am Beruf die groBe und interefiante Induftrie »der Schuh-Creme« entwicfcelt. Gelehrte, Chemiker haben ihre Kenntnifle und ihr Studium dazu verwendet, Sdiuh^ putzmittel zu fchaffen, die das Leder nicht angreifen, fondern die Feftigkeit erhöhen, Kunft und Induftrie haben an Stelle der fchmucklofen Kruken und Spanfchaditeln gelHimackvolle Verpadkungen gefchaffen,- kurz und gut: Wiflenfchaft, Kunft und Induftrie haben fidi zufammengefunden, um aus einem »fchmutzigen« Artikel einen fauberen Handelsartikel zu machen, der heute auch in den feinften Gelchäften gern gekauft wird. Der Fabrikant oder Händler kann fich damit begniigen, dem gewohn« lichften Gef&madc und Bedarf zu genugen,- — er wird damit eine befondere Freude an feinem Berufe nidit erringen. Er kann aber daran denken, GefHimadk, Kunft und Farbenfinn in Anwendung zu bringen, und durch das Herausbringen befonders gd&mackvoHer Gegenftände und durdi das Erziehen feiner Abnehmer zum GelHimack wird er eine Befriedigung und feine Freude am Beruf finden. tO4