Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft

Forfatter: Paul Ruben

År: 1914

Forlag: Hermann Paetel Verlag G.M.B.H.

Sted: Berlin

Udgave: 4

Sider: 359

UDK: 659.1

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 582 Forrige Næste
MISSBRAUCH DER REKLAME VON PAUL RUBEN Mundus vult decipi! So ift es nidht nur heute, fo war es in der Vergangenheit, fo wird es immer bleiben! Solange es Menfchen gibt, folange wird eine Unterfcheidung zwifHien Klugen und Dummen berechtigt, aber nidit immer möglich fein. Bekanntlidi ift vom Erhabenen zum Lächerlidien nur ein Sdiritt, und Hiwer wird es fein, in der Wiflenfdiaft wie im praktifchen Leben die Grenzen zu ziehen zwifchen klug und dumm, Gutem und Böfem, wirklicher und vermeintlicher HeiU kraft, insbefondere von Arzneimitteln! Nidit nur ungebildete, fondern audi gebildete Menfchen, nidit nur Arme, fondern audiReiche, fowohl die niederen Sdiiditen der Bevölkerung, wie die oberen Zehntaufend werden durch Myftik und Aberglauben der Kurpfuftherei zugefuhrt. Bereits im Alters tum wanderten die Collyrien römifcher Augenärzte und Quackfalber nadi Gallien, Germanien, Britanien, und die römifch^griediifchen Quackfalber hatten ein fehr lukratives Feid fur ihre Mixturen und Salben. Genau wie in der heutigen Zeit bediente man fidi im Altertum nidit felten zur Kenn- zeichnung der Heilmittel gewifler »Stempel«, ebenfo wie fie nodh heute, allerdings unter gefetzlidiem Schutze, in den Kulturftaaten als Bild — und Wortzeichen ausgedehnte Verwendung finden. Nidit allein reelle linrer- nehmungen bedienen lidi der Wortzeidien, fondern nidit zuletzt jene Klaflen von Menlchen, die einzig und allein auf die Dummheit ihrer Mit> menlcfien unter NlifSbrauch der Reklame fpekulieren. Mit weldiem Erfolge, das läBt fich ftatiftiföh nidit genau feftlegen. Wenn es dem »Erfinder« eines Likörs aus unreifen Orangen gelang, in drei Jahren 178000 Mark zu vereinnahmen, ein anderer »Fabrikant« fur ein wertlofes Trunkfuchts^ mittel innerhalb eines Jahres die recht anfehnlidie Summe von 300 000 M. erzielte, fo mögen diefe Beifpiele daftir dienen, daB gewifTe »Fabrikanten« auf ihre Koften kommen. DaB jedodi in unferem aufgeklärten Zeitalter diefe »Induftrie« zur Belohnung von den Kulturftaaten in des Wortes wahrfter Bedeutung geradezu »patentiert« wird und durdi den Vorläufer des Gefetzes gegen den unlauteren Wettbewerb einen Warenzeichen^ fchutz mit der unbeabfiditigten, fehr oft eintretenden Wirkung eines Mo* nopols erhält, ilt zwar bekannt, aber fo wenig betont worden, daB es fich <43