Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft
Forfatter: Paul Ruben
År: 1914
Forlag: Hermann Paetel Verlag G.M.B.H.
Sted: Berlin
Udgave: 4
Sider: 359
UDK: 659.1
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Der Reklameverbraudier muB fich aber ftets dariiber klar werden, wo fein
Plakat in den Bahnhöfen untergebracht werden foll. Die Aushangftellen
find fur ihn von gröBter Widitigkeit. Es muB zumeiTt ein Llnterl&ied ge~
macht werden zwifchen Aushang in Wartefälen L/IL und IIL/IV. Klaffe
und Durdigängen.
Lim groBe Wirkfamkeit der Plakate in den Bahnhöfen zu erzielen, ge«
hört in zweiter Linie der Aushang von guten Plakaten. Wie ilt es aber
damit Deltellt. Mindeftens 80% aller in den Bahnhöfen aushängenden
Plakate lind in diefer Hinfidit teilweife oder gänzlich verfehlt und erfullen
~Tf un^ &anz' au<^ ^ann nickt/ wenn diefen Plakaten
aas Pradikat gelthmackvon und kunftleriHi zukommen follte. Wirkungsvoll
i å klemt das Plakat in den Bahnhöfen nur dann, wenn feine Auflchrift
j r fofort lesbar ilt, und zwar noch von einer Entfernung von min^
deltens 8 —10Metern aus. Ift dies nicht derFall, dann erl&eint mir die Reklame
teiiweife verfehlt oder ihre Wirkung ilt dodh bedeutend herabgemindert.
. Ein Plakat in den Bahnhöfen ilt niemals mit einem amtlichen Plakat>Fahr~
plan zu vergleichen, der in nädifter Nähe gelefen werden mufl, fondern das
Plakat foll von einer gewiflen Entfernung aus deutlich lesbar fein.
Es ift ein hartes Wort, daB 80% aller Plakate, die in den Bahnhöfen
oder anderswo ausgehängt find, ihren Zweck nidit völlig erfullen. Dies
hat einzig und allein feinen Grund darin, dafi die Auffdirift auf den Pla-
katen zu wiinfchen ubrig läBt. Ein Plakat, deflen Auflchrift fogar buch-
(tabiert werden muB, weil die einzelnen Worte nur aus groBen Buchftaben
beftehen, kann nicht wirken. Der Druck von Wortern auf einem Plakate
oder auch auf einer anderen Reklamefache mit nur groben Budiftaben er~
Kiieint mir unlogildi und ftellt unter Umftänden die ganze Reklamewirkung
„r^ates in Fra#e/ felbft wenn diefes Anfprudi auf Gefchmack und
Kunltlerikhe Ausfuhrung hat. Wieviel mit der verkehrten Auflchrift der
einzelnen Worter durdi Verwendung nur grofter Budiftaben bei der Re-
klame gefundigt wird, kann nur der ganz beurteilen, der lich mit diefer
brage befonaers beläiäftigt hat. Der Kunftler, der Ardiitekt, der Zeidmer,
der ein Plakat entwirft, hat wohl in den meiften Fällen das Dekorative und
Kunftleril&e auch bei der Anwendung der Schrift im Auge und kommt
aadurdi auf die unglucklidie Idee der Verwendung von nur groBen Budi«
Itaben zu einem Worte. Dadurch hat aber das Plakat ftets und immer
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