Die Lokomotive In Kunst-witz Und Karikatur
År: 1922
Forlag: Hannoverische Maschinenbau-Actien-Gesellschaft
Sted: Hannover-Linden
Sider: 170
UDK: 625.282(06) Han
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
HANOMAG,
HANNOVER
LINDEN
nicht so leicht, Neues an die Stelle von Alther-
gebrachtem zu setzen. Auf der anderen Seite aber
schoß man auch wieder übers Ziel hinaus. Gar viele
ergriff nach der Einrichtung der ersten sich gut
rentierenden Eisenbahnen ein wahres Eisenbahn-
Gründungsfieber. Besonders in England, Österreich
und Nordamerika drängten sich die Leute, vor allem
der kleine Mann, förmlich dazu, ihre mühsam er-
sparten Notgroschen in Eisenbahn-Aktien anzulegen
in der Hoffnung auf leichten, mühelosen und hohen
Verdienst. Eine Zeichnung aus dem Jahre 1845,
.,The railway juggernaut of 1845“, die der Punch
bringt, Abb. 127, Seite 110, zeigt uns Tausende von
Männern und Frauen, die ihr Geld der Lokomotive
bringen und von ihr alles Heil erwarten. Die Loko-
motive aber wird vom Teufel geritten. Das ist zu-
gleich eine Warnung vor übertriebenen Hoffnungen.
Denn in der Tat sind damals auch eine Menge von
Bahnlinien gegründet worden, die durch unvorher-
gesehene Schwierigkeiten, im Bau der Linie odei dmeh
Konkurrenz- und Börsenmanöver verkrachten. Da
waren denn die mühsam ersparten Groschen dahin
und mit ihnen die Hofliiung auf rasches Reich werden.
Abb. 108 Aus „Allerneuestes Hofzug-Reglement.“
(Zeichnung von A. Schmidhammer)
Es wird den Lokomotiven vorüberfahrender Züge dringend nahe-
gelegt, beim huldvollsten Herannahen des Hofzuges sich in
einem Winkel von 90 Grad aufzurichten und das landesübliche
rah! rah! rah! durch ein dreimaliges Pfeifensignal zu geben.
(Jugend 1913, Nr. 52)
Schick und Struppke
nach dem Eisenbahnunglück.
Abb. 109
Seine erste Sorge: „Gott sei Dank, Struppke, ich
hab’ wenigstens die Manoli - Schachtel gerettet.“
(Mit gütiger Erlaubnis der Manoli A.-G. Berlin.)
Daher findet sich im Punch von 1846 der Vorschlag,
den verkrachten Eisenbahnprojekten, die zwar nicht
zur Ausführung gekommen sind, aber auch so schon
viele Leute geschädigt haben, ein Denkmal zu setzen,
wie es Abb. 102 zeigt. Auch allerlei Vorschläge für
Verbesserungen an Lokomotiven und Eisenbahnen
und allem, was damit zusammenhängt, sind oft im
Lichte des Humors gemacht worden. So zeigt
Abb. 104 die Einrichtung einer Dampf flöte, die allen
denen gerecht werden soll, die eine Störung der
romantischen und idyllischen Gegenden befürchten,
durch die das schnaubende und oft schrille Pfiffe von
sich gebende Dampfroß seine eiserne Straße zieht.
Daß natürlich auch Betriebseinrichtungen und Dienst-
vorschriften verspottet und karikiert werden, ist
selbstverständlich. Gibt doch selbst heute noch der
Dampf Schimmel der Eisenbahnbürokratie oft Ge-
101