Die Lokomotive In Kunst-witz Und Karikatur

H A N O /A A G , HANNOVER-LINDEN Aus unserem Fragekasfen. Frage 321: Wäre wohl die Idee patentfähig, eine Gummi-Lokomotive zu erbauen, die je nach der Kessel- spannung ohne weiteres auf beliebigen Spurweiten zu fahren imstande wäre ? Antwort auf Frage 321: Ob Gummi der ge- eignete Stoff ist, wäre erst nach ausgedehnten Versuchen über seine Zugfähigkeit zu ersehen. Die einfachste Lösung der Aufgabe, Lokomotiven für veränderliche Spur zu bauen, zeigt nachfolgendes Bild. Die auf der Zeichnung angedcutete Änderung der Spurkränze glauben wir nach reiflicher Erwägung nicht empfehlen zu können (höchstens versuchsweise für langsame und recht vorsichtige Fahrt). Die Schriftleitung. Diese Karikatur erschien am 18. Januar 1913 in einer deutschen Zeitung in Philadelphia; sic veranschaulicht den schiech Len Zustand des Oberbaues, wie z. B. der Schwellen, welche von so schiech 1er Beschaffenheit waren, daß auf der Strecke sogar die Gänse die Schienennägel auszogen und ver- schluckten. Infolgedessen verzogen sich die Schienen wellen- förmig. Es war der Vorschlag eingebracht, die Lokomotiven, welche sich ebenfalls in sehr schlechtem Zustand befanden, entsprechend umzubauen, z. B. sollten, damit die Räder den wellenförmigen Geleisen besser folgen könnten, ohne zu entgleisen, an den Achswellen Federn angebracht werden. 8 Um die vielen Kesselexplosionen zu verhüten, wurde vor- geschlagen, als Kessel ein Äpfelweinfaß zu nehmen und damit Morgan die Mängel besser erkennen kann, denselben auf der Maschine vorn mitfahren zu lassen. Die jetzigen Züge seien nur noch als I£uhscheuchen anzusehen. Falls ein Eisenbahnunglück geschieht, soll der Führer vorbei eist pfeifen. Dabei sitzen die Aktionäre an der Strecke entlang wie die Spatzen auf den TcJegraphendrähten, sehen die schlechte Beschaffenheit der Bahnstrecken und des Materials, aber niemand hat den Mut, deswegen gegen Morgan energisch einzuschreiten und Abhilfe zu verlangen. 113