ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Dritter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Dritter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 150

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Reptilen und der Fische

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Side af 166 Forrige Næste
94 Fisch e. Erste Ordnung. fangen. Er schwimmt schlechi, besttzt keine Schwimm- blase nnd bemachtigt flch feiner Beute, indeni er , ruhig im Schlamme liegend, au8 dem offenen Maule einen Wurmforinigen Faden Herausschlagi, der als Fortsetznng einer unter der Zunge liegenden Hautfalte erscheint und als Kbber zur Herbeilockung kleiner Meerthiere bient. Wie angemefsen einer solchen Lebensweise die Stellung der Augen sei, ergiebt sich von selbst. Die Alten Hielten diesen Fisch fur ein nachtliches Thier und schrieben ihm eine besonderS grotze Gallcnblase zu. Sein Fleisch soll einen unangenehmen Geruch haben, trocken und schmack- los sein und nur von der armsten Classe genossen Wer- den. Die Lange betragt 8 —lo3oU, die Dicke des auS- mendig knochigen Kopfes an 2 Zoll; am Kinn steht ein kurzer Bartfaden. Die obere Seite ist grunbraun, die untere weitzlich. IX. Fingerfisch. (Polynemus.) Gattungscharakter: Bauchflofsen hinter den Brustflossen, deren untere Strahlen in die Schwimm- Haut nicht verwachsen und fadenformig sind; zwei Ruk- kenfloffen wie die anderen unpaarigen Flossen beschuppt. Schnautze gewblbt; Vordeckel gezahni; Hinterdeckel langstachelig; Maul sehr weit gespalten; Hechelsormige Zahne uberall; sieben Kiemenstrahlen. I. Der vierfingerige Fingerfisch. (Polynemus tetradactylus.) Sig. 2364. Die Lostrennung der unteren, grogeren, weich und fadenformig bleibenden Strahlen der Bruststosse gehort den Fingerfischen nicht als ausschlietzlicher Charakter an, denn sie kommt auch bei den zahlreichen Arten der Gat- tung Seehahn vor. Die Bedeutung dieser Verlange- rungen ist noch nicht aufgeklart; sie tonnen weder zur Ortsbewegung noch als Kover dienen. In den allge- meinen Korperumrifsen gleichen die Fingerfische den langstreckigen Barschen, z. B. dem Zander, entfernen sich aber von diesem Vorbilde durch die aufgetriebene, stumpfe Schnautze. Zwar mufsen sie als Seefische an- gesehen werden, indem sie in den Flussen nur an den Mundungen, also im Bereiche der Fluth vorkommen, indeffen bewohnen sie meist nur die Untiefen am Strande und schwimmen nicht besonders. Sonderbarerweise feh- len einigen Arten die anderen verliehenen Schwimmbla- sen. Bei einer in Indien gemeinen, an 4 Futz langen, bort Suleah genannten Species hat bie Schwimmblase alle Eigenschaften ber Hausenblase unb scheint in einer gegebenen Menge sogar noch weit mehr thierischen Leim zu enthalten als biese, eine fur jenes Lanb sehr wichtige, um 1838 von bent Natursorscher Cantor gemachte Eitt- beckung. Eine ober zwei Arten ausgenommen, bewoh- nen bie Fingerfische allein bie warmen Meere ber ostli- chen Halbkugel, finb leicht zu fangen unb liefern ein sehr geschatzteS Fleisch. BesonberS zahlreich sollen sie in ben SunberbunbS, bent bereits mehrfach erwahnten Delta ber Gangesmunbungen, sein; eine Art (P. longifilis) gewahrt ber armen Voltsklasse Calcutta's ntehre Mo- nate hinburch eine ebenso gute wie wohlfeile unb reich- liche Nahrung. Der vierfingerige Fingerfisch macht burch seine Grotze eine merkwurbige AuSnahnte unter ben Barschen, inbem er gegen 6 Futz lang unb schwer genug wirb, um fur funf Manner eineLabung zubilben; er ist obenher graublau, an ben Seiten unb unten gran, hinter jebent Auge mit einem halbmonbformigen gelben Fleck gezeichnet; bie unteren Floffen finb gelb, bie obe- ren schwarz punktirt, bie Augen silberfarben. 2. Artedi's Fingerfisch. (Polynemus Artedi.) Sig. 2365. Cuvier Hat biese Art mit einer ahnlichen an ben Kusten BengalenS wohnenben verwechselt, Bennett bie- sen Jrrthum aufgeklart. Beibe haben bie freien Strah- len ber Bruststosse von auSnehmenber Lange, unb zwar ben Korper uberragenb. Die bent schwebischen Jchthyo- logen unb Zeitgenossen Linne's gewibmete Art halt sich an ben Kusten bes norbwefllichen Afrika auf unb ist obenher bunkelbraun, unten gelb gefarbt. 3. Der vierfadige Fingerfisch. (Polynemus quadrifilis.) Fig. 2366. Der specifische Charakter dieser am Senegal gemeinen Art liegt in ber geringen, vier nicht ubersteigenben Zahl seiner freien Bruststoffenstrahlen, bie etwa ber Halben LeibeSlange gleich finb. Wahrscheinlich erreicht bieser Fisch eine bebeutenbe Grotze, benn Cuvier erhielt 2 Futz lange Eremplare. Die Farbung ist obenher silbergrau, unten filberweitz. X. Spet. (Sphyraena.) Gattungscharakter: Bauchstossen sehr weit hin- ter ben Brustflossen; zwei weit getrennte Ruckenflossen. Korper lang gestreckt. Kopf langlich, niebergebruckt; Vorbeckel ungezahnt, Kiemenbeckel ohne Strahlen; Maul weit gespalten; Unterkiefer ben oberen weit uber- ragenb; Zahne ber vorberen Reihen Hechelformig, ber Hinteren grotzer, schneibenb; sieben Kiemenstrahlen. 1. Der gemeine Spet. (Sphyraena vulgaris.) Fig. 2367. Die Spet entfernen sich so bebeutenb von ben eigent- lichen Barschen, batz ein Theil ber Jchthyologen sie an bas Enbe sener Familie, anbere sogar zu ben Hechten gestellt haben, an welche sie allerbings im Aeutzeren er- innern, ohne jeboch benselben nahe verwanbt zu sein. Sie schwimmen mit reitzenber Schnelle unb schietzen ge- rablinig im Wasser bahin, eine schon von ben Alten anf- gefatzte BewegungSart, auf welche ber bei griechischen Schriftstellern sich finbenbe, einen Pfeil ober Murfspietz bezeichnenbe Gattungsname Hinbeutet. In ihrer LebenS- weise erscheinen sie als gefrfihige, theils auch gefahrliche Raubthiere, bie, obwohl sie nur ein paar Futz lang sein ntogen , sich nicht scheuen, babenbe Menschen anzufallen unb im Voruberschietzen ihnen eine starke Munbe beizu- bringen, vielleicht sogar ein Stuck auS fleischigen Thei- len abzureitzen. Beruchtigt unb gefurchtet sinb in bieser Beziehung zumal ein paar in Westinbien gemeine Arten, bie Pieuba unb Barracuba ber spanischen Creolen, bie sogar in bie Bai von Havana einbringen unb, ber Sage nach, zu gewissen JahreSzeiten burch ben Genutz ber gis- tigen Fruchte ber Maneinella bieselben Eigenschaften er- Halten unb, frisch zubereitet gegessen, ben Tob unter vielen Schmerzen herbeifuhren sollen. Aehnliches weitz man nicht von bem gemeinen, im Mittelmeere nirgenbs feltenen Spet, ber eine Lange von mehr alS 3 Futz er- langt, auf bem Rucken bronzefarben, am Bauche silber- weitz, in ber Jugenb gefleckt ist unb ein schmackhafteS, bemjenigen beS Schellfisches gleiches Fleisch liefert. Er wirb auf ben ben Fischmarkten aller Seestabte von Cabiz bis Constantinopel feil geboten, bringt aber nicht burch ben BosphoruS bis an bas schwarze Meer. Seine ita- lienischen Namen beziehen sich nteistens auf bie autzere Aehnlichkeit mit bem Hechte, theils auch auf bie spitze Form beS Unterkiefers unb bie starke Bewaffnung ber- selben mit zwei grotzen Schneibezahnen hinter einer mehrfachen Reihe von kleineren. Zweite Familie. Panzerwangen. Die Abtrennung ber sogenannten Panzerwangen von ben Barschen wirb, ungeachtet mannichfaltiger autzerer Aehnlichkeit, vollkommen zu rechtfertigen sein, wenn man uberhaupt von ber Anficht ausgeht, batz wesent- liche anatomische Verschiebenheiten auch shstematische Eintheilungen herbeifuhren muffen. In ber Korper- gestalt kommen allerbings viele Fische ber zweiten Fa- milie senen ber ersten gleich, allein sie befitzen baS eigen- thumliche Kennzeichen, batz einer ober mehrere ber ben Augenring nach unten schlietzenben Knochenstucken sich so vergrotzern, batz sie uber bie Mange mehr ober weni- ger Hinuberreichen, am Hinteren Enbe in ben Vor- beckel sich einlenken unb hierburch ber Seite bes KopfeS baS Ansehen geben, als ware sie mit einem breiten, nteistens autzerlich nackten unb knochigen Panzer uber- zogen. Durch biese Bekleibung wirb einerseits bem Kopfe eine grstzere Harte unb Unverwunbbarkeit, autzer- bem auch eine bestimmtere, Haufig eckige ober prisnta- tische Gestalt verliehen. Abgesehen von biesent allge- tneinen Charakter sinb bie panzerwangigen Fische sich ziemlich unahnlich, theilS hinfichilich ber Zahl ber Ruckenflossen, ber Gestalt ber Brustflossen, ber Schup- pen unb bes Kopfes, ber Stellung ber Bauchflossen unb mancher zwar nicht auf bie Lebensautzerungen, inbeffen boch auf bie Phhsiognomie ini Ganzen eittwir- kenben Umstanbe. Fast alle hierher gehorende Fische bewohnen bie Meere; nur ein einziges Geschlecht kommt vor in unseren Sutzwassern. XI. Kuurrhahu; Seehahn. (Trigla.) Gattungscharakter: Zwei Ruckenflossen, ohne freien Dorn vor ber ersten; Brustflossen uber ben Bauchflossen, mit brei freien, geglieberten Strahlen. Kops fast einseitig pyramibalisch, mit rauhem Knochen- panzer; Zahne uberall, hechelformig; Korper schuppig. 1. Der rauhe Seehahn. (Trigla aspera.) Sig. 2368. Menige Fische besitzen einen so starken, so unver- wunbbaren Kopf wie bie Seehahne. Schon in bem Mangel an leicht trennbaren Nathen unb in ber gerin- geren Beweglichkeit ber Gesichtsknochen liegt eine ge= wisse Sicherung gegen autzere Gewalt, autzerbem tragen viele Arten am Hinterbeckel einen nach hinten gerichteten scharfen Stachel unb einen zweiten grotzeren ant oberen Ranbe besselben oberhalb ber Bruststosse. Die Schup- pen finb klein, aber fest unb am Ranbe fein gesagt, auf ber Seitenlinie grotzer unb mit erhabenen Strichen uberzogen, bie, bei ben meisten von einem gemeinsamen Mittelpunkte ausgehenb, sich ausbreiten, wie bie ein Bunbel bilbenben Nabeln einer Fichte. Unter ber Brust- floffe stehen einige freie geglieberte Strahlen, unb bie Schwimmblase ist immer gespalten, se nach ber Spe- cies in zwei ober auch in brei Lappen. Zu irgenb einer ansehnlichen Grotze wachsen biese Fische nicht heran, benn felten messen sie mehr alS 2 Futz; sie schwimmeit schnell, jeboch mehr in geraber Richtung, ba ihnen bie Sånge ber Flossen rascheS unb behenbeS Umbrehen we- niger gestattet. Unter ihren phhsiologischen Eigenthunt- lichkeiten bes phosphorifchen LenchtenS unb ber Fahig- keit, gewisse Lånte horen zu lassen, verbient bie letztere, als bie seltenere, vorzugSweise Ausmerksamkeit. Zieht man einen Fisch bieser Gattung aus bem Wasser, so stotzt er eigenthumliche knurrenbe Lånte attS, bie nur burch gewaltsatn Hervorgebrangte, in ber Schwimmblase eingeschlossene Luft hervorgebracht tverben konnen. Einige Arten ziehen gesellig uinher, anbere werben nur einzeln gesangen, manche scheinen sich nur in gro- tzeren Tiefen auszuhalten, wahrenb einige in ber Nfihe beS StranbeS selbst gesangen werben. Nicht bei allen ist bas Fleisch von gleichent Werthe, benn wahrenb einige Wenige geschatzt finb, hLlt man bie ubrigen fur fo trocken unb unfchmackhaft, bah nur armere Kusten- bewohner sie verspeisen ntogen. — Der rauhe Seehahn steht unter ben kleinsten feiner Gattung, inbem er kaum 5 Zoll lang wirb, unb ist, seiner schonen rothen Far- bung ungeachtet, von ben meisten Jchthhologen uberse- hen tvorben. Er ist tnt Mittelmeere nicht felten, burch kurzen Kopf, rauhe Schuppen, fcharfe, ben Rucken- flossen entlang laufenbe Kamme unb rothe Farbung ausgezeichnet. 2. Der gestreifte Seehahn. (Trigla lineata.) Sig. 2369. Durch fehr grotze, Haufig ber halben LeibeSlange gleichkontmenbe Brustflossen werben bie Fische ber ge- genwårtigen Gattung in Siaitb gesetzt, nicht allein aus bem Wasser Herauszuspringen, sonbern auch, gewiffer- maatzen flatternb, kurze Entfernungen in ber Luft zurtick- zulegen. An ber zweiten ber an biesent Orte bargestell- ten Arten tritt biese Eigenthumlichkeit veutlich Hervor. Sie unterscheibet sich theils burch biese, theils burch etwas erhabene, vom Rucken an ben Seiten hinab ver- laufenbe Streifen von ben Verwanbten, wirb sel-