ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Dritter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Dritter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 150

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Reptilen und der Fische

Mit 492 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 166 Forrige Næste
96 Fisch e. Lrste Ordnung. sen, mit welchen sie empfindlich verwunden tonnen, und die fie geschickt zu brauchen verstehen. Solche Verletzun- gen dringen so ties tin und heilen so schwer, bah die Fischer aller Weltgegenden sie mit Recht furchten und den Scorpanen in ihren verschiedenen Sprachen Namen beigelegt haben, welche wie Jkan — Satan der Ma- laien — Seeteufel,Meerkrote, Scorpion, u. s. w. bezeich- nend genug find. Fast alle Arten dieser Gattung auhern zugleich Heimtucke und Wuth, verwunden, wenn der Nnvorstchtige eS am wenigsten vermuthet, und kampfen mit anderen weit groheren Fischen. Sie besttzen zum Theil eine lebhafte, sogar schon rothe Farbung, allein nicht immer schmackhasies oder doch efibares Fleisch. Meistens ist dieses so zah und trocken, bafi selbst die sonst nicht kostverachtenden Italiener es der armsten Volksklafst uberlaffen. Die alten Romer scheinen eine im Mittelmeere gemeine Art eben auch nicht geschatzt zu haben, empfahlen aber die Leber derselben alS Heilmit- tel der durch ihre Stacheln entstandenen Wunden. Man kennt gegentoartig viele uber alle Meere verstreuete Ar- ten, die durch allgemeineS Familienanfehen sehr uber- einkommen und alle jene im GattungScharakter er- wahnten, theils einfachen, theilS auch astigen Hautlapp- chen auf der Schnautze, dem Vorderkopfe und der Sei- tenlinie tragen. Sie jollen fich auch durch die Sitte gleichen des schaarenweisen Znsammenhaltens und ge- meinschaftlicher Jagden auf voruberziehende Fische, wel- chen sie Hinter Klippen auflauern. Alle besttzen ein sehr zahes Leben und konnen auher dem Masser langer auS- dauern als die meisten Seefische. In den sudlicheren eu- ropaischen Meeren kommen zwei Arten Haufig vor, die als der grofie (S. scrofa) und kleine Drachen- kopf (S. porcus) unterschieden werden; die erste ist sehr schon roth, an 2 Fuh lang, gegen 4 Pfund schwer, die andere mehr braunroth, 8 Zoll lang und 1 Pfund schwer. Die als Beispiel der Gattung abgebildete Art lebt in den Meeren um die Jnsel Mauritius (Ile de France) und hat in den Umrifsen mit den europaischen Verwandten viele Aehnlichkeit, ist fleischroth, braun geroolkt und tragt auf der Stirn vier gezahnte, faden- formige Hautlappen. XVIl. Ulkfisch; Marulke. (Sebastes.) GattungScharakter der vorhergehenden Gat- tung, jedoch der Kopf zusammengedruckt, mit Schuppen bedeckt und, sowie der Rumpf, ohne Hautlappen. 1. Der augenfleckige ulkfisch. (Sebastes ocellatus.) gig. 2376. Cuvier hat zuerst die Ulkfische von den Drachen- kopfen, mit welchen sie durch altere Schriftsteller verei- nigt Wurden, geirennt, jedoch nicht allgemeinen Beifall gefunden, weil jene mit gewissen Serranen, einer der Familie der Barsche angehorenden Gattung, manche Aehnlichkeit haben. Namentlich gilt dieses von der in der Nordsee lebenden und ziemlich geschatzlen sogenann- ten norwegischen Marulke (8. norvegicus). Der Bau der Gestchtsknochen rechtfertigt indessen die Stel- lung unter den Panzerwangen. Die angefuhrte euro- paische Art wird schon in der Edda erwahnt; fie scheint um Island und Gronland noch hSufiger zu sein als in dem sudlicheren Theile der Nordsee, verweilt meist in ansehnlichen Tiefen und wird daher feltener in Netzen gefangen, als nach schweren Sturmen, die sie an die Kuste warfen, ergriffen und dann frisch gegefsen. Faber bemerkte zwischen den Muskelschichten der in solcher Meise gefangenen Ulkfische ausnehmend viele Murmer, wahrscheinlich eine Krankheit, welche Unbehilflichkeit und Scheitern veranlafit. Die Farbe ist obenher dunkelroth, unten blaffer, am Kiemendeckel steht ein schwarzer Fleck. Im Mittelmeere ledte eine ahnliche, noch schonere Art. Der augensteckige Ulkfisch ward von dem um die Natur- geschichte Chile's sehr verdienten franzosischen For- scker Gap entdeckt und scheint an den Kusten jeneS Lan- des gemein zu sein. Die Farbe ist dunkelroth, unten toeihlich; auf dem brfiunlich marmorirten Rucken stehen fchwarzlich, hell eingefahte Augenflecke. XVIII. Pelor. (Pelor.) GattungScharakter: Brustflosse aufierorbent- lich groh, mit zwei freien unteren Strahlen; die Sia- chelstrahlen der einzigen Ruckenfloffe oben mit Haut- lappchen befetzt. Kopf ungestaltet, vor den sich nahe- stehenden Augen tief eingedruckt; Zahne am Gaumen; Kiemendeckel gezahnt, stachelig; sieben Kiemenstrahlen. Korper fchuppenlos. 1. Der fadenflosfige Pelor. (Pelor filamentosum.) Fig. 2377. Die ganze Familie der panzerwangigen Fische ist zwar reich an abenteuerlichen Gestalten, allein in Hin- sicht auf wirklich abstofiende Håhlichkeit kanne keine mit den Pelor verglichen werden, die sammtlich in dem in- dischen Oceane wohnen. Sie haben einen wie zertreten aussehenden Kops, voller Hervorragungen und wechseln- den Gruben, Augen, die wie durch Gewalt Herausge- quetscht aussehen und fast an einander stotzen, erstaun- lich grofie Brustfloffen mit unteren freien Strahlen, die wie hackigeKrallen nach vorn gerichtet find, breite, klin- genformige Strahlen in der langen Afterflosse und wie Kamme gestaltete Bauchflossen, eine Ruckenfloffe, die fast unmittelbar hinter dem Kopfe beginnt, und beren Sta- chelstrahlen an den oberen zwei Dritthcilen ihrer Lange mit der Schwimmhaut nicht verwachsen, aber mit Haut- lappchen befetzt find, endlich eine durch ihre Schuppen- losigkeit hahliche Haut. Von keiner der bisher beschrie- benen vier Arten kennt man die Lebensgeschichte, ver- muthet indeffen, dafi sie fich in grofieren und zwar felsi- gen Tiefen aufhalten und von kleinen Krustenthieren fich nahren. Der fadenflossige Pelor ist um die Jnsel Mauritius nicht felten und verdankt seinen Namen den am oberen Theile die Brustfloffen weit Hervorragenden Faben. Sein Kops sieht monstros aus, scheint wie aus Zacken und Lappen zusammengesetzt und erweitert fich zur trompetenformigen Schnautze. Seine Grundfarbe ist grau, mit ungleichen und unregelmahigen schwarzen Marmorirungen und zahlreichen kleinen weifien Punk- ten, die fich sogar im Jnneren des MauleS finden. Auswendig hat die Brustfloffe dieselben Farben und Zeichnungen, inwendig ist fie rosenroth. Die Lange betragt 6 —8 Zoll. XIX. Stichling. (Gasterosteus.) GattungScharakter: Bauchflossen auS ein em einzigen Stachelstrahle bestehend, ohne Nebenstrahlen; freie Stachelstrahlen vor der einzigen kurzen Rucken- flosse. Drei Kiemenstrahlen. Rumpf fchuppenlos, an den Seiten mit einer Reihe von Platten gepanzert. I. Der Meerstichling. (Gasterosteus spinachia.) Fig. 2378. Die Stichlinge sind sammtlich sehr kleine Fische und leben theils im Meere theils in SuIwassern. Man konnte sie leicht fur die Jungen irgend einer grofieren Art nehmen, trugen sie nicht verhalinifimahig sehr grofie und Harte Flossenstacheln und ein Seitenpanzer, welches aus einer Reihe groher, eckiger, fester, fteb an den Ran- dern deckender Platten besteht. Durch ein andereS Kno- chenpanzer erhalt der Bauch Schutz gegen auhere Ver- letzungen, und als Massen dienen die auf einen einzel- nen, aber sehr starken Stachel zuruckgefuhrte Bauchfloffe und die drei oder mehr scharfen und aufrichtbaren Sta- cheln, welche vor der Ruckenfloffe stehen. So klein diese Fische auch sind, so vermogen sie jene Werkzeuge mit kaum glaublicher Kraft gegen ihre Feinde zu gebrauchen und reifien damit den kleineren den Bauch formlich auf. Angriffe groherer Fische furchten sie nicht und bringen, wenn auch selbst verschlungen, jenen den Tod, indem sie mittels der schnell aufgerichteten Flossen ihnen die Wandungen des SchlundeS durchbohren und dort stecken bleiben. Viele Raubthiere scheinen diese Gefahr zu ken- nen und Stichlinge nie anzutasten; man sagt, dafi der Hechl trotz aller Gefrafiigkeit dem gemeinen Stichling unserer Teiche gegenuber solche Vorficht ube. Unter sich find diese Fische sehr unvertrfiglich; wirft man eine Zahl gefangener Teichstichlinge in ein Fafi, so nehmen alS- bald einige von bestimmten Stellen deffelben Befitz, schiehen mit Wuth auf jeden los, der unvorstchtig nahe- kommt, und verfolgen ihn, unter Haufigen Verfuchen zu Verwundungen, bis tur Ermudung. Ihrer Leidenschaft- lichkeit giebt ihre Gefrafiigkeit nichts nach. Sie toaren weit furchtbarere Tyrannen der Geivasser als selbst die Haie, besafien fie die Grofie und Starke derselben. Durch das Freffen fremden Laiches mogen fie ben Tei- chen mehr Schaden zufugen, als man vermuthet; kein kleineS in ihren Bereich gelangendeS Jnsect entgeht ih- nen, doch entreifien fie Motten und ahnlichen vor dem Verschlingen die Flugel. Von den im Meere leben- ben Arten wirb behauptet, bafi fie nur sehr menige Eier von sich geben unb biese im Sanbe ber Kuste wie in einem Neste vergraben, welches vom Meibchen gleich- sam bewacht wirb. Die grofite Art ist ber Meerstichling, ber an 6 Zoll lang wirb, schlank unb funfkantig, oben- her grunlichgelb, unten weifi ist unb auf bem Rucken 15 freie Stacheln tragt. Er ist in ber Ost- unb Norbsee sehr gemein, geht nicht in bie Flufimunbungen, lebt von ber Brut ber Fische unb Krustenthiere, wirb nicht ge= gessen, sonbern zur Dungung ber Felber ober zur Aus- kochung von Brennol verwenbet unb bisweilen in er- staunlichen Mengen gefangen. 2. Der gemeine Stichling. (Gasterosteus trachurus.) Fig. 2379. Diese Art stellt ben kleinsten ber beutschen Sufiwasser- fische bar, inbem er Hochstens 3 Zoll lang wirb, gemein- lich aber unter biesem Maafie bleibt. Seine Seiten- schilber sinb fast knochenhart, bie Seiten bes SchwanzeS scharf geranbert. Obenher ist er olivengrun, weiter hinab schon silberig, im reisen Alter am Bauche unb an ber Kehle rosenroth. Von ben brei Ruckenstacheln uber- trifft ber mittlere bie anberen an Sånge. Obgleich ber gemeine Stichling nur menige Eier legt, so vermehrt er sich boch sehr stark unb erscheint periobisch in Zahlen, die jeber Berechnung spotten, zwar nicht allein in Tei- chen, sonbern auch in kleinenLachen, bie vielleicht sogar bem Austrocknen unterworfen sinb unb sonst keine Fische beherbergen. Man suhrt ihn bann als Dungemittel auf bie Felber. Sein Fleisch ist an fich nicht wohlschmeckenb unb tourbe schon burch bie Seitenplatten beS RumpfeS unb bie Ruckenstacheln ungeniefibar toerben. Dritte Familie. Umberfische. In ber anfieren Gestalt gleichen bie Umberfische noch immer ben Barschen, besonbers roegen ber gezahnelten Nander und der Stacheln bes Vorber- unb Hinterbek- kels, allein fie entbehren bie am Gaumen unb Hinter- beckel stehenben, jenen verliehenen Zahne unb haben ba- bei gemeinlich einen geroolbten Kopf, stuinpfe unb ver- bickte Schnautze, bei ubrigenS roenig vorstreckbarem Maule. Der Korper ist immer stitlich zusammengebruckt unb mit Schuppen bekleibet, bie nicht felten sich uber ei- nen Theil ber Ruckenfloffe verbreiten. An Artenzahl steht biese Familie nur toenig hinter berjenigen der Barsche; sie sthlt keinem Welttheile und begreist vor- zugSweise viele sehr wohlschmeckende, theilroeiS ansehn- liche Fische. Einige haben ztoei, andere nur eine Rt'tk- kenfloffe. XX. Rabenflsch. (Corvina.) GattungScharakter: Ztoei Ruckenflossen; Bauchfloffen unter den Brustfloffen; Steififloffe mit sehr starken Stacheln. Kiestrn mit einer einzigen Reihe gleicher, fpitziger Zahne, hinter toelcher mehrere Rei- hen burstenformiger Zahne stehen; Kinn ohne Bart- fåben.