ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Dritter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Dritter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 150

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Reptilen und der Fische

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Side af 166 Forrige Næste
Vicrtc Gr-nung. Kastkiefer. F i s ch e. 139 zwischen After und Schwanzwurzel eine zwei Dritt- theilen des BaucheS an Sånge gleichkommenbe, soge- nannte Bruttasche, die auS zwei seitlichen, mit den Ranbern an einander stohenben Hautigen Langsfalten be- steht und nur toahrend des Sommers oder der Fort- pflanzungszeit beutlich Heroortritt. Wie das Weibchen den Laich dorthin bringe, ist unbefannt, allein man fin- det in der Tasche deS durch Zergliederung als wahres Maunchen erkannten Nadelfisches die Eier auf warzen- formigen Erhohungen angeklebt, bisweilen nur die lee- ren Schaalen derselben, andere Male die ausgekrochenen 1—3 3o$ langen Jungen. Fur diese entwickelt der Vater viele Zartlichkeit, behalt sie geraumeZeit bei sich und gewahrt ihnen, nachdem ste schon selbststandig schwimmen tonnen, Zuflucht in seiner Bruttasche. Wirft man die Jungen fiber Bord, so entfernen ste sich nicht, finden alSbald ihren Beschfitzer wieder und schlfi- pfen in seine Bruttasche, wenn man ihn in richtiger Stellung in daS Wasser halt. Dem Weibchen fehlt je- neS Organ, und an der Pflege der Jungen scheint es keinen Theil zu nehmen. Kenntlich ist eS schon auherlich durch viel schmaleren Bauch. Die Nadelfische bewegen fich im Wasser sehr behend, schlangeln und winden stch hin und her wie die Wfirmer, die ihnen vorzugsweis zur Nahrung dienen, und Halten im Schwimmen die rohrenformige Schnautze bald gerad aus, bald senk- recht auf- oder abwarts. Die genauere Kenntnih ihrer Lebensart, besonders aber ihrer Fortpfianzung, ver- dankt man britischen und scandinavischen Forschern. Die abgebilbete Art wird 2 — 3 Fuh lang, hat sieben- kantigen Rumpf, sechskantigen Schwanz, an jenem 19, an diesem 44 Panzerschienen; sie tragt auf Hellbraunem Grunde abwechselnde dunkelbraune Querbinben. 2. Der gemeine Nadelfisch. (Sygnathus Typhle.) Sig. 2509. Diese zweile Art bewohnt gleichfallS die Nordsee, wird 12—16 Zoll lang, hat sechskantigen Rumpf, vier- kantigen Schwanz, auf jenem 18, auf diesem 37 Pan- zerschienen und tragt aus olivengrfinem Grunde vielge- staltig gelbbraune und weihlich gelbe Flecken. II. Drachenfisch. (Pegasus.) Gattungscharakter: Rumpf flachgedrfickt, breit; Schwanz adgesetzt. Kiefern zur Rohre verlan- gert, Mund nicht endstandig, sonbern unter dem weit vorragendcn Oberkiefer. Brustflossen groh, meist flfi- gelartig anSgebreitet. Bauchflossen rankenformig. Kie- mensffnung an den Seiten. 2. Der stachelnafige Drachenfisch. (Pegasus natans.) Sig. 2510. Die Drachenfische leben nur in den sfidastatischen Meeren und haben hinstchtlich der Bekleidung mit den Nadelfischen viel AehnlicheS, jedoch eine andere Ge- stalt. AuS der Bildung der Schnautze lagt fich schlie- Hen, bag sie dieselbe Nahrung wie jene, namlich kleine Weichthiere und Wfirmer, toahlen; auS der Grohe und Gestalt der Bauchflossen folgert man, bah fie, nach Art der sogenannten fliegenden Fische, sich fiber daS Wasser zu erheben und weite Sprfinge durch die Luft auszuffih- ren vermogen. Sie bleiben klein und bestehen fast nur aus Hatten Theilen ohne Muskeln, sind also nicht ehbar. Obgleich sie ihrer sonderbaren Gestalt wegen Haufig aus Indien zu unS gebracht werden und namentlich in den kleinen von den Chinesen in Canton fur Fremde zubereiteten, unveranberlich aus denselben Gegenstan- den zusammengesetzten Sammlungen nie fehlen, so kennt man denuoch ihre Naturgeschichte gar nicht. Unter den 6 — 7 beschriebenen Arten ist die abgebildete eine der gemeinsten, gegen 3 Zoll lang, durch Stacheln auf der Schnautzenspitze, zahlreiche Panzerschienen deS Schwan- zes, mittelgrohe violette Brustflossen unterschieden, oben- her dunkelgelb, unten reinweih. Vierte Ordnung. Hastkieser. Der Name Haftkiefer bezieht sich auf die eigenthum- liche Verwachsung der die Oberkinnlade zusammensetzen- den Knochen; sie macht Verschiebung oder Hervorstre- cken des MauleS unmoglich. Auch die Gaumenknochen stehen durch Knochennathe in fester Verbindung mit den Schadelknochen. Kiemendeckel und Kiemenstrahlen lie- gen unter einer dickenHaut versteckt, und bie Kiemenspal- ten haben sehr geringen ttmfang. Am Skelett stellt stch der Nebergang bar von den Knochenfischen zu den Knorpelfischen, benn wenngleich, bie unvollkomme- nen Rippen etwa auSgenommen,.bie gewohnliche Zahl von Knochen vorhanden ist, so verhatten diese doch erst im reifen Alter und bleiben allezeit etwas faserig. Der Darmcanal ist weit, die Schwimmblase mehrentheils groh, wahre Beschuppung fehlt vielen ofters, die Ge- stalt fallt bisweilen auf durch Abenteuerlichkeit. Nach der Form des Gebisses trennt man die meist in ben war- meren Meeren wohnenben Haftkiefer in zwei Familien. Erste Familie. Kugelfischc. Den Kinnladen fehlen eigentliche getrennte Zahne, beren Stelle burch einen clfenbeinernen, aus verwachse- nen mehrreihigen Zahnen zusammengesetzten Ueberzug von ansehnlicher Breite unb Hohe vertreten wirb. Ku- gelfische heihen biese Fische wegen ber Fahigkeit, sich wie Balle aufzublasen. Sie finb mit einer sehr losen unb nachgiebigen Haut bekleibet unb besitzen einen sehr ge- raumigen, weit nach hinten reichenben Vormagen, ben sie mit verschluckter Luft anffillen, haben keine Schup- pen, sonbern Stacheln oder Dornen, Halbknorpeliges Skelett, schleimiges, fabe schmeckenbes Fleisch, kleine Kiemen unb zweilappige Schwimmblase, ben Monbfisch ausgenommen, bem auch bas Vermogen, fich aufzubla- sen, abgeht. I. Igelfisch. (Dioden.) Gattungscharakter: Zahnplatten ber Kiefern ganz ungetheilt, schnabelahnlich. 2. Der getigerte Jgelfisch. (Diodon tigrinus.) Fig. 2511. Ueber ben eigentlichen Hergang beS AufblahenS ber Kugelfische Hat man mehrere Ansichten aufgestellt. Es geschieht, wie schon erwahnt, einfach burch Verschlucken von Luft, bie nur bis in ben Vormagen getrieben wer- ben kann unb in bemselben burch eine, wie Darwin be- obachtete, selbst auherlich sichtbare Muskelzusammen- ziehung festgehalten wirb. Zur vblligen Anffillung ge- hort einige Zeit; nach ihrer Vollenbung gleicht ber Korper einem Spharoib, nur ber bann boppelt klein erscheinenbe Schwanz hangt schlass Herab unb Hårt einst- weilen auf, ein Vewegungswerkzeug zu sein. Wahrenb beS GeschsfteS bes Aufblafens unb ber Daner bes ge- schwollenen Zustanbes treiben bie Jgelsische fortwahrenb einen starken Wasserfirom burch bas Maul fiber bie Kie- men unb muffen hierzu ebenfalls eine schluckenbe Vewe- gung annehmen. Da bie Bauchhaut loser unb weiter ist als jene beS Rfickens, so behnt sich ber Bauch weiter aus, bas Gleichgewicht wirb baher aufgehoben, unb ber Fisch fallt enblich um, wirb aber babei nicht, wie Cu- vier glaubte, Hilflos, sonbern vermag fich willkfihrlich wieber umzuwenben unb sowohl in ber einen als ber anbern Stellung, inbeffen nur mittels ber Brustflossen fortzurubern. Das Austreiben ber Luft geschieht schnell, wirb vom Jgelsische, sobalb er sich gefangen ffihlt, vor- genommen unb erklart bie von vielen Beobachtern un- ter solchen Umstanben gehorten Tone. Das Ausblahen scheint nicht immer bie Abwehr von Feinben zu bezwe- cken, sonbern geschieht auch im Zustanbe ungestårter Ruhe. Allerbings mag eS stch gegen Angreifer nfitzlich erweisen, benn burch bie Anspannung ber Haut toerben bie zahlreichen ost fast furchtbaren Stacheln so aufgerich- tet, bah sie nach allen Richtungen starten, wie bei bem Jgel, schon Berfihtung gefahtlich machen unb gtohen Raubfischen alle Vetschlingungsvetsuche toitksamst ver- bieten. Die Jgelsische bewohnen, mit toenigen Ausnah- men, bie tropischen Meere beiber Halbkugeln, finb fiber unb fiber mit starken, knochenharten Stacheln besetzt, bie bei einigen an ber Wurzel in brei Strahlen auSge- Hen, unb leben von Hartschaaligen Mollusken unb von Krustern, beren starke Korpetbecken sie leicht zetbeihen. In Sammlungen sinb einige um so gemeiner, als sie Seeleuten votzfiglich auffallen unb alS Cutiofitaten mit- gebracht toerben. Sie toetben nicht gegessen, toeil bas Fleisch einiger als unztoeifelhast giftig erkannt Worben ist. — Der getigerte Jgelfisch lebt im inbischen Oceane, toirb fuhlang, hat nicht sehr zahlreiche, oben in. 5—6 Querreihen, unten in 9 Langsreihen stehenbe, kurze, tunbe, einfache, aber aus brei Wurzeln entfpringenbe Stacheln unb ist obenher auf graubraunem Grunbe mit kleinen tunben Flecken bestreuet, unten toeih. II. Dreizahnsssch. (Triodon.) Gattungscharakter: Zahnplatte bes Ober- kiefers burch eine Mittelfurche getheilt, biejenige bes Unterkiefers ungetheilt. 1. Der indische Dreizahnfisch. (Triodon bursarius.) Sig. 2512. In allen wesentlichen Beziehungen kommt biese Gat- tung mit ber vorhergehenben unb, was bas Aeuhere an- geht, votzfiglich mit ben Kropsfischen fiberein. Bei ihr toirb bie im unaufgeblahien Zustanbe schlass herabhan- genbe Bauchhaut burch einen besonberen, auch in ber Abbilbung burch ben vorberen Ranb bes Sackes burch- scheinenben Knochen (Beckenknochen) gestfitzt. Anstalt ber langen, knochenharten Stacheln stehen hier scharse, aber sehr kurze unb nur bei bem Ausblahen aufgerichtete Rauheiten Hervor. Entbeckt toarb bieser Fisch an ben Kfisten von Sumatra. Zwischen ihm unb ben eine grope Gattung ausmachenben Kropsfischen (Tetro- don) besteht ber Unterschieb wesentlich nur in ber Form bes Gebisses, inbem bie letzteren in beibenKiefern Mit- telfurchen, also scheinbar vier Zahne Haben. III. Monbfisch. (Orthagoriscus.) Gattungscharakter: Zahnplatten ohne Mit- telfurche. Rumpf kurz, zufammengebrfickt. Rficken- unb Afterflosse hoch, mit ber Schwanzfloffe ver- schmelzenb. 2. Der curcydifcbe Mondfisch. (Orthagoriscus Mola.) Sig. 2513. Sonnenfisch, Monbfisch schwimmenber Kopf finb auch in sremben Sprachen fich wieberholenbe Namen, bie Hinreichenb anbeuten, bah bem Volke bie zu bespre- chenbe Gattung immer wunberlich vorgekommen sein mfisse. In ber That ist auch bie Gestalt hochst sonber- bar unb mag ben Vergleich mit einem mit Flosfen um- gebenen, rumpflosen Kopfe ziemlich rechtsertigen. Un= gewohnlich wirb sie eigentlich baburch, bah ber abge- stutzte Schwanz an feinein floffentragenben Enbe ebenso hoch ist als ber Rumpf, unb bah bie langen Rficken- unb Afterflossen am Hintersten Enbe biefes gleichfam ver- stfimmelten Korpers stehen unb bort mit ber unformli- chen Schwanzfloffe zufammenfliehen. Bilbung ber Kie- fern unb Zahnplatten unb bes Knochengerfistes geben bem Monbfifche seine Stellung neben ben Kugelfischen, obgleich er bie Fahigkeit berselben, fich aufzublasen, nicht theilt. Im Mittelmeere unb in bem atlantischen Oceane ist er nichts toeniger als felten, allein um Eng- lanb kann er, obwohl er auch bort an allen Kfisten ge- fangen toorben, boch nur als Verirtter gelten, was schon aus bem erschopften Zustanbe Hervorgeht, in wel- chem man ihn in allen Fallen bort antras. Auch in ben mårnieren Meeren scheint er als feh^ instinetloser unb 18*