ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Dritter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Dritter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 150

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Reptilen und der Fische

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Side af 166 Forrige Næste
38 Lurcheoder Neptilien. Aweite Vrbnung. Wiihrenb die kleineren fich mit Jnseeten begnuglen. Aus der Gestalt und ©råge der Hinferfuhe schloh Buckland ferner, bah Armgreife auf dem Lande ziemlich senkrecht stehen und nach Art der Bogel einherschreiten konnten. Rechnet man Hinzu, dast sie mittels der Kratten der Vor- bersuhe fich anhaken und wie Flebermause an senkrechten Flachen herumkriechen konnten, so fieht man in ihnen Thiere, die eine Mannigfaltigkeit der Ortsbewegung besahen, wie keines der jetzilebenben Wesen fie in fich vereinigt. II. Maasechse (Mosaesaurus.) Die Maasechsen bilden eine kleine Gattung, deren Arten die Meere der norblichen Halbkugel Wahrenb der Ablagerung deS Kreidegebirges bewohnten. Sie Hatten die Zahnhohlen und den zusammengedruckten Schwanz der Krokodile, im Uebrigen aberden Bau der ietztlebenden Eidechsen. Jhr Schabel glich in mehreren Beziehungen demjenigen der Heutigen Warnechsen, allein fie besahen Gaumenzahne. 1. Eamper's Maasechse. (Mosaesaurus Camperi.) Fig. 2188. Ein fast vollstanbiger Schadel dieseS Thieres ward 1780 im Kreidetuff des Petersbergs bei Mastricht ent- deckt. Die Nahe des Flufses Maas zum Fundorte gab Veranlassung zur Aufstellung des noch geltenden Gat- tungSnamens, obgleich spaterhin eine zweite Art am Missouri und inNeujersey embecki ward. Welcheauher- ordentliche Grohe jenes Geschops besessen haben musse, ergiebt fich aus der Thaisache, bah man seine Reste ge- raume Zeit einem untergegangenen Walthiere zuschreiben zu muffen glaubte. Seine Lange Hat mindestens 25 Fuh betragen, wie Cuvier auS den vorhandenen Theilen der Wirbelsaule berechnete. Der seitlich zusainmenge- druckte und sehr hohe Schwanz hat 10 Fuh gemessen und aus 97 Wirbeln bestanden, ein Berhaltnih, welches die Annahme vollig rechtfertigt, dah die Maasechse im Meere gelebt nnd durch seitliche Schlage des Schwanzes rascher und gewaltiger als selbst unsere Krokodile die Fluthen durchschnitten habe. Anstatt der in Finger getheilten Fuhe hat sie breite Ruderfinnen wie der Wal- fisch besessen, also dem weiterhin zu beschreibenden Ple- fiosaurus geglichen und durch dieselben im Wasser auf- und abzusteigen vermocht. Jhr geognostisches Bor- kommen beweist, dah fie erst entstanden, nachdem jene furchtbaren Ungethume, die Jchthyosauren und Plesio- sauren, bereits ausgestorben Waren; dah sie eine nicht minder verberbliche Rolle gespielt, laht ihr Gebih und ihr ganzes Mesen ahnen. Schwerlich vermochte ihr irgend ein groher Fisch zu entkommen, denn die Ber- bindung der Mirbel untereinander durch Kugelgelenke, wie sie weiterhin bei den Schlangen beschrieben luerben sollen, verlieh ihnen eine allseitige Beweglichkeit. Der abgebildete Kopf iniht nahe an bier Fuh in der Lange. III. Riesenechse. (Geosaurus.) Die Riesenechsen Hatten einen Schadel, welcher durch abgerundete Umrisse an die Warnechsen erinnert, aber durch das Berhaltnih seiner einzelnen Knochen demjeni- gen der Krokodile gleicht (Fig. 2189.). Ein aus kno- chernen Platten zusammengesetzter Ring, der fich bei den Warnechsen ebenfalls findet und theilweis gut erhalten ist (Fig. 2190.), liegt in der geraumigen Augenhohle. Gestalt des Rumpfes und Schwanzes scheinen wie bei Krokodilen gewesen zu sein, und bermuthlich entsprach die Bildung der Fuhe der Bestimmung zur aniphibischen Lebensweise. I. Sommering's Riesenechse. (Geosaurus Soemmeringii.) Fig. 2189—2192. Aus den im lithographischen Schiefer Frankens und zwar an mehreren Orten entdeckten, nirgends aber ein vollstandiges Skelett darbietenden Resten schloh man, dah diese Echse, welche Sommering zuerst genau be- schrieb, 12—15 Fuh lang gewesen sein muffe. Sie Hat sich den Krokodilen mehr genahert als die Maas- kchse und besah eine viel weniger bewegliche Wirbelsaule. Die Zahne (Fig. 2191.) standen im Oberkiefer zu 18—19 und waren auf dem Rande desselben sestge- wachsen; sie Hatten eine verbickte Basis und Waren mit einer Harten, braunen Schmelzrinde uberzogen, die noch jetzt an den ausgefundenen zum Theil wohler- Halten ist. IV. Megalosaurus. (Megalosaurus.) Es find an so vielen Orten Bruchstucke dieser merk- wurdigen Gattung entbeckt worden, dah man an ihr nicht zweifeln darf, obgleich ein irgend vollstanbigeres Skelett noch nirgends in Sammlungen eristirt. Man kennt nur eine Art, die Buckland zu Ehren benannt worden ist (M. Bucklandi), indeni dieser 1818 in den Schiefern von Stonesfield die ersten Knochenbruchstucke aufgefunden Hat. illus den sphieren Entdeckungen ahn- licher Reste in Frankreich und Deutschland ergiebt fich, dah dieses Thier am Ende der Juraperiode als weit ver- breitetes gelebt habe. Seine Grohe kann nur nach einem riesigen Maahstabe bemessen toerben; inanche Forscher gaben ihm sogar bie jebenfalls ubertriebene Lange von 60 Fuh. Dah es minbestens 30 Fuh lang getoorben, nnterliegt keinein Ztoeifel. Die Starke ber Knochen entspricht vollkommen ber Leibesgrohe; im britischen Museum befinbet sich ein bon Mantell im Tilgate-Forste entbeckter Oberschenkelnochen, ber 20 Zoll im Umfange miht, also bemjenigen bes starksten Elephanten nicht nachsteht. Darf man aus solchem Maahe, unb auf in ber Jetzttoelt bestehenbe Berhalinisse gestutzi, weitere Folgernngen ziehen, so kann ber Megalosaurus auch an senkrechter Hohe bem Elephanten nicht viel nachge- geben haben. Einem nicht ausgetoachsenen Jnbivibuum iinverkennbar angehorenbe Knochen befinben sich in ber Sammluug zu Orforb; ber Schenkelknochen miht 3 Fuh in ber Lange, 10 Zoll im Umkreise, ein Berhaltnih, welches, auch toenn man nur anbere, jetztlebenbe Echsen zur Bergleichung herbeizieht, auf eine senkrechte Hohe von minbestens 6 Fuh toitb schliehen lassen. Diesem obenein im Jugenbalter gestorbenen Thiere gegenuber tourben bie grohten unserer jetztlebenben Echsen toie arm- felige Ztoerge erschienen sein. Man staunt ob bieser Riesenlhiere einer verschtounbenen Schspfung, benkt aber, vom Gesuhl menschlicher Unmacht erfaht, nicht ohiie Granen an eine Erbperiobe, too bie Thierivelt eine unbestreitbare Herrschast nbte. Zu Grohe unb Kraft im Megalosaurus gesellte fich, um ben Schrecken zu erhohen, Gebih unb Gewohnheit bes steischfressenben Raubthieres. Die Zahne toaren seitlich zusammenge- bruckt, scharf, hinten runb, vorn scharskantig (Zahn- burchschnitt Fig. 2195 a.), an ben Ranbern gezahnelt unb ruckwarts gebogen; gingen fie burch einen getoalt- samen Gebrauch berloren, so traten balb anbere an ihre Stelle, toelche, unentwickelt toeiter nach innen stehenb, fich alsbalb vergroherten unb in bie Lucke einschoben (Fig. 2194 a. Borberer Theil beS rechten Unterkiefers von innen,b. von auhen.). Uebrigens wuchsen bie Zahne geraume Zeit fort unb tourben schon hierburch gegen fruhzeitige Abnutzung geschutzt; fie batten eine kegelfor- mige innere Hohle (auf Abbilbung Fig. 2195. burch punktirte Linie angebeutet) fur bas gefah- unb nerven- reiche Getoebe, von welchem bie Bildung eines jeden Zahnes ausgeht. V. Fischechse. (Ichthyosaurus.) Die Fischechsen bilden unter den erloschenen Formen der Echsen eine scharf fich abtrennende, in der jetzigen Schopfung durchaus nicht vertretene Gruppe. Sie be- wohnten das Meer und besahen einen zu solchem Auf- enthalte ste geschickt machenden Ban. Bon allen ande- ren vortoeltlichen Bertoandten unterscheiden fie fich durch die unbestimmte Anzahl vielgliederiger Zehen, aus wel- chen ihre Finnen oder Flossenfuhe bestehen. Obgleich fie mit kraftigen Lustathmungs-Organen versehen roaren und sonach an ihnen die Brustregion sehr entroickeli vor- treten muhte, so glichen fie doch in ihren allgemeinen Umrissen toeit mehr den Fischen als den Echsen. Ihre Eristenz fW in eine verhaltnihmahig fruhe Periode, roo der typische Charakter, der den einzelnen grohen Classen ber Wirbelthiere jetzt aufgepragt ist, noch nicht mit voller Scharfe Hervortrat. Ihre Reste liegen in ben Schichten ber Juraformation, bie, unter sich nicht von gleichem Alter, einen Schluh auf bas fruhere ober spatere Aussterben ber einen ober ber anberen Art von sogenannten Enaliosauriern (Fischechsen unb Seebrachen) annnahernb zulaffen. 1. Die genteine Fischechse. (Ichtliyosauius communis.) Fig. 2196—2-205. Der richtig gewahlte Artenname beutet auf bie roeite Berbreitung ber fossilen Reste bieser ungeheuern Echse ber Borwelt. Ueberall kommen im Lias unb in bem Oo- lithenkalk Fragmente ber Knochen vor, inbessen stub biese felten ganz gut erhalten. Ein vollstanbiges Skelett auszugraben, ist noch Niemanb gegluckt. Die jungste bekannte, solche Trummern fuhrenbe Schicht entbeckte Mantell in ber llmgegenb von Dover; sie besteht aus Kreibenmergel. So groh ist inbessen bie Menge ber in Sammlungen aufberoahrten, halb vollstanbigen Skelette unb ber einzelnen Knochen, bah es nicht schluer Hielt, bas ganze Thier ibeal zufammenzusetzen. Eine auf solche Anschauung begrunbete, ber Wahrheit jebenfalls sehr nahe kommenbe Abbilbung lieferte Conhbeare (Fig. 2196. 2197.), beren Richtigkeit fich am Besten roirb beur- theilen laffen aus ber Abbilbung eines in Englanb be- roahrten, aus bem Lias muhsam ausgearbeiteten Skelettes (Fig. 2198.). Die grohten Fischechsen muffen an 30 Fuh in ber Lange gemessen Haben. Welche ihre aufiere Beklei- bung gewesen, laht sich mit Sicherheit nicht angeben, inbessen mag man vermuthen, bah sie aus einer glatten, aber leberartigen Haut bestanben habe, wie an ben Wal- thieren ber Jetztzeit, inbem um ihre Reste nirgenbs Ab- brucke eines Schuppenpanzers vorkommen. Leichter kann man bie Gestalt beurtheilen, obgleich etwas ihr vollig GleichkommenbeS in ber Jetztwelt nicht gefunben roirb; an Kops unb Leib ahnelten bie Fischechsen, von ber ganz verschiebenen Grohe abgesehen, einigermaahen ben Delphinen. Weiter inbessen geht bie Aehnlichkeit nicht, benn ber sehr lange, hohe, seitlich zusammenge- bruckte Schwanz unb bie sonberbar gebilbeten Fuhe sto- ren ben Bergleich. Im Bane spricht sich unverkennbar bie Bestimmung zum Wasserleben aus. Da ein langer Hals unb baher entstehenbe Unterbrechung ber geraben Korper- linien bem Schroimmen hinberlich finb, so finben fich nur roenige Halsroirbel. Um so langer ist bie Rucken- roirbelsåule, bie aus mehr als 100 Wirbeln besteht, bie nicht wie bei anberen Reptilien, fonbern roie bei Fischen beschaffen finb, inbem fie flach coneave Gelenkflachen ha- ben. Der in bieser Weise zwischen je zroei Wirbeln entstehenbe Raum roar vermuthlich mit einer bicken Flusfigkeit erfullt unb nach auhen burch ein festes, seh- niges Kapfelbanb umfchlossen, ein Ban, burch welchen bie Wirbelsaule ber Heutigen Fische eine hohe Elastici- tet erhalt unb fich stets roieber gerabe streckt, sobalb bie Muskelthaiigkeit ober sonstiger auherer Druck nachlaht, burch welchen eine Kruminung hervorgebracht worben toar. Ein bogenfdrmiges Brustbein unb breite Schlus- selbeine (Fig. 2199.) befahigten bie Fischechse, ben bre- chenben Wogen zu toiberstehen ober fie rasch schroim- menb zu burchschneiben; beibe Knochen bienten ben star- ken Muskeln zur Grunblage, ohne toelche bie grohen unb breiten Borberfuhe ihrer Bestimmung zu genugen nicht tourben im Stanbe gewesen sein. Es tonnen bie letzteren allein mit ben Fuhen ber Wale verglichen wer- ben, obgleich sie auch von biefen burch unbestimmte Zahl ber Zehen unb Zehenglieber sich entfernen. Die zahl- reichen bie Zehen zusammensetzenben Knochen Haben vielseitige Umrisse unb gleichen, wo fie in einer Stein- platte georbnet neben einanber liegen, einer Mosaik. Fischechsen mussen Furcht unb Schrecken unter allen Mitbewohnern bes Meeres verbreitet haben, benn ihrer Starte unb Gefråhig'eit fich zu entziehen muh schwer