ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Dritter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Dritter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 150

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Reptilen und der Fische

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Side af 166 Forrige Næste
Schlangen. ^urche oder Neptilie n. 51 totten, intern fie tie feste Ueberzeugung haben, tah Niemant an einer solchen Schlange sich vergreise, ohne fruher oter spater seine Ruchloflgkeit turch irgent ein schweres Ungluck zu butzen. Der Natal-Phthon giebt an Groge ten intischen Verwantten nichts nach; er wirt gewohnlich 15 Futz lang, intessen sah Smith eine am Schwanzente nicht ganz vollstantige Haut von 25 Futz fidnge. Was er uber tie Lebensart selbst beob- achten oter von Eingeborenen erfahren konnte, stimmt ganz mit tem hinfichtlich ter Riesenschlangen uberhaupt Bekannten. Charakteristisch fur tie Art ist ter Um- stant, tatz nur tie vorteren Kopfschilter entwickelt, tie Hinteren aste sehr klein unt unregelmatzig stnt (Fig. 2241.). Die Gruntfarbe ter Oberseite ist olivengelb ; entlang tern Rucken verlauft ein nach Hinten breiter wertenter branner Langstreif, ter an ten Rantern toel- lenformig hin- unt Hergebogen ist unt turch guerge- stellte unregelmagige, langliche, Hellgelbe Flecken stel- lenweis unterbrochen wirt. Die Seiten fint rothlich weitz. Abtznterungen in ter Art unt Vertheilung ter Farben sollen haufig vorkommen. Iv. Warzenschlange. (Acrochordus.) GattungScharakter: Keine Stummelfutze. Kopf abgeruntet; Augen sehr klein, nebst ten Nasen- lochern obenauf stehent. Zahne ter Riesenschlangen. Kbrper turchaus mit sehr kleinen, fich nicht teckenten, warzenformigen Schuppen beteckt. Die javanische Warzenschlange. (Acrochordus javanicus.) Fig. 2242. Die Warzenschlangen bilten eine von allen anteren sehr abweichente Gattung von Schlangen unt finten taher in ter systematischen Reihe nirgents einen ganz angemessenen Platz. Ungeachtet tes Mangels ter sonst sehr charakteristischen Stummelfutze pafsen fie noch am Ersten unter tie Riesenschlangen, teren Gebitz unt Scha- telbiltung fie haben, unt kommen zumal mit ten im Wafser lebenten turch Sugere Gestalt uberein. Jrrig fint fie zu ten Seeschlangen gerechnet worten, tenn fie fint ungiftig, wahrent jenen niemals tie verterblichen Giftzahne mangeln. Die Stellung ter Augen unt ter Nasenlocher, tie Fahigkeit, tas Maul auf tas Ge- naueste zu verschlietzen, tie zusammengetruckte Gestalt ihres Rumpfes unt tes nebenbei zum Ergreifen turch Umschlingung geeigneten Schwanzes charakteristren fie alS Wafserthiere. Eigenthumlich ist ihre Beteckung; tie einzelnen, sehr kleinen, mit trei erhabenen Leisten oter Kielen versehenen Schuppen beruhren fich nicht unt gleichen, wenn tie mit Futter gefullten Eingeweite tie Haut anspannen, verstreuet stehenten Warzen. Auf ter Mittellinie teS Bauches verlauft Hingegen ein au5 zwei Reihen Harter unt scharfspitziger Schuppen Heste- henter Kamm. Man kennt nur zwei Arten, tie auf ten intischen Jnseln unt bis Neuguinea wohnen, aus ten Fluffen selten hervorsteigen unt uber tie Sumpfe terselben nie hinausgehen, 6 — 8 Futz lang toerten, eine tunkle Farbe haben unt in toenigen europaischen Sammlungen vorhanten fint. Die abgebiltete ist braun, schwarzlich marmorirt, von starkem Baue unt 8 Futz lang. Der erste Beschreiber, Hornstett, will in ihrem Magen Ueberreste von Fruchten gefunten haben, tie jetenfalls wohl turch Zufall verschlungen wurten, intern nicht eine Schlange, unter ten vielen bekannten, antere als animalische Nahrung zu fich nimmt unt eine solche Ausnahme ter Thatsache, tatz tie Natur Analo- gien streng befolge, turchaus toitersprechen tourte. Auch fingen nieterlantische Reisente tiese Warzen- schlange an Angeln, teren Koter in kleinen Fischen bestant. Den auf Java lebenten Chinesen soll fie als Leckerbissen gelten. Dritte Familie. Nattern. Die zur Familie ter Nattern gehorenten Schlangen haben niemals eine Spur von Hinterglietern unt keine eigentlichen hohlen Giftzahne, toenn auch bisweilen Furchenzahne, tie man ehetem fur stchere Betoeise von Giftigkeit ansah. Im Oberkiefer unt Gaumen stehen gewohnliche Zahne, auf tem Kopfe, tem Scheitel unt ter Schnautze regelmahige Schilter (Fig. 2221) unt am Kinne zwei Reihen groger, eine Langsfurche einfaffenter sogenannier Rinnenschilter; tie Unterseite teS Schwan- zes ist mit paarigen Schiltern beteckt. Unter allen ist tiese Abtheilung tie umfaffentste. Mit wenigen Aus- nahmen befitzen tie Nattern eine solche Familienahnlich- keit, tatz alle Systematiker ihre Zerfallung in einzelne Gattungen als eine sehr schwere Aufgabe betrachtet unt, behufs ter Losung terselben, zu sehr kleinlichen Kennzei- chen ihre Zustucht genommen haben. Die Nattern fint uber ten ganzen Ertkreis verbreitet, tie kleinsten Arten, 1 Futz, tie grogten 8 F.lang, leben niemals vollig im Mas- ser, vermogen aber, zum Theil, auf ter Oberflache teffel- ben Hinzugleiten unt gehbren sonach eigentlich tein Fest- lånte an. Manche Halten sich in Nieterungen, antere auf steinigen Bergen auf; gewiffe Arten toerten selten oter nie autzerhalb ter schattigen Walter angetroffen, einige leben in schattenlosen unt turren Wusten. Alle nah- ren fich von Thieren, bei teren Verfolgung fie meistens eine grotze Schnelligkeit unt Getoanttheit enttoickeln, unt toelchen sie wohl auch in ten Baumtoipfeln nach- stellen, furchten aber ten Menschen oter unternehmen mintestenS niemals auf tenselben einen Angriff unt stnt ziemlich fruchibar, intem sie jShrlich ztoeimal 10— 30 autzerlich ettoaS rauhe Eier legen, teren Aus- brutung ter Sonne uberlassen bleibt. Wahrscheinlich erreichen fie naturgentåg ein verhaltnitzmatzig hohes Alter. Gegen Kalte Sugern fie nicht ntinter grotze Empfintlichkeit als alle Vertoantte, bewohnen taher hohere Breiten nur in sehr kleiner Zahl unt verstnken schon bei kuhlerem Herbstwetter in einen sechs bis fieben Monate tauernten Winterschlaf. Unter allen bietet tie Familie ter Nattern tie zahlreichsten Beispiele einer besonters glanzenten Farbung; man kann ohne Ueber- treibung behaupten, tatz viele unter ten tropischen Arten turch Mannichfaltigkeit unt Reinheit ter Farben ten schonsten Vogeln nichiS nachgeben, eigentlich wohl, toenn man tie Grbge ihres KorperS in Anschlag bringt, tie- selben sogar nbertreffen. Alle Nattern fint mit Zie- gelschuppen bekleitet, tie einanter genau tecken unt kanut bei sehr starker Austehnung ter Haut fich von einanter entfernen lassen, lanzettformig zugespitzt unt obenher mehrentheils glatt, feltener mit einem flachen Kiel ver- sehen fint. Dem Menschen fint Nattern nirgentS von tirecteni Nutzen, thun ihm aber auch keinen Schaten, tenn tatz tie bei unS vorkommente Art Fruchte stehle oter wohl gar ten Kuhen tie Milch wegsauge, gehort in ten Bereich ter abgeschmacktesten aller Fabeln. V. Kragennatter. (Tropidonotus.) Gattungscharakter: Kopf eifbrmig, klein; Augen mit runter Pupille; trei Hintere Augenschilter; Nasenlscher in ter Mitte zweier Augenschilter. Rumpf fast trehrunt, obenher mit scharf gekielten Schuppen. Schtoanz mittelang. 1. Die gemeine Jtragennatter, Ringelnutter. (Tropidonotus natrix.) Fig. 2243. b. 2244. An tie Spitze ter Nattern, von toelchen hier, theils toeil fie sich sehr gleichen, theils auch aus Mangel an Raum, nur tie Hervorragentsten Formen beschrieben toerten tonnen, mug man, mintestenS in Deutschlant, tie gemeine Kragennatter stellen. Sie ist nicht allein tie gewohnlichste, fontern auch tie zierlichste unserer einheimischen Schlangen unt fo toeit verbreitet, tag fie mehr als irgent eine antere zum Gegenstant toiffen- fchaftlicher Unterfuchungen tienen konnte. Man kennt fie im mittleren Schtoeten nicht minter als in Griechenlant, im ostlichen Siberien fo gut toie im nort- lichen Spanien. Viel toeniger toilt unt reizbar als antere Schlangen, vertheitigt fie sich gegen tie packente Hant nicht mit ten ZSHnen, fontern taturch, tag fie aus ter Oeffnung tes Anus eine allen Schlangen zu Gebote stehente ubelriecbente Feuchtigkeit auSfpritzt. Jhr getoohnlicher AufenthaltSort liegt in ter Nahe ter Gewaffer, namentlich ter minter fchnell stiegenten Wie- fengraben, too hoher Pflanzentouchs Gelegenheit zum Verbergen tarbietet. Gern nimmt fie Befitz von ten Gangen, toelche Maulwurfe oter WasserspitzmSuse in ten weicheren Boten ausgraben, unt verfucht es felten, zu eigenem Nutzen fich solche Schlupfwinkel anzulegen. Schwerlich mag man mit bintenter Sicherheit tie Oert- lichkeiten bezeichnen, in toelchen sie sich vorznglich gern aufhSlt, tenn sie toart ebenso auf einige taufent Fug hohen Berggipfeln als auf ten moorigen, von Sugtoaffer angefeuchteten Nieterungen Hollants angetroffen. Als eigentliche Wafferfchlange tars sie nicht angefehen wer- ten, tenn obgleich sie gut taucht unt, wie manche Be- obachter verfichern, ihrer Beute fogar toeit unter tein Waffer folgt, so lebt sie toch augerhalb tesselben, flieht, toenn Verfolgung ztoingt, rasch schlangelnt uber seine Flache unt gefåttt sich im Nehmen Haufiger Bater. Vorzugstoeis stellt sie Froschen unt Waffersalamantern nach, intessen fangt sie auch Eitechsen, WasserspitzmSuse unt, toie einige Beobachter verfichern, sogar Ratten unt kleinere Vogel. Wie gefragig sie ist, betoeist toohl ter Umftaiit, tag sie funf bis sechs Frosche Hinter einanter zu sich nehmen kann. Gemeinlich fagt fie tieselben an einem Hinterfuge unt schlingt sie noch lebent Hinab, toenn fie nach mehrstuntiger Anstrengung entlich bis zum Kopfe gelangt ist. Wahrent tieses Geschafts ligt fie fich nicht leicht storen, versucht, toenn sie uberrascht toirt, kaum zu entfliehen unt verfållt, nach geschehener SSttigung, in einen ntehrere Tage tauernten fast lethar- gischen Zustant. Pstanzentheile, tie man in ihrem Magen gefunten, sint nicht anters als turch Zufall verschlungen toorten. Verfolgt sie ihre Bente selbst turch Untertauchen, so kann sie toch nicht lange im Waffer vertoeilen, tenn, balt ermutet turch tas Schwiut- men, sucht sie enttoeter an taS Ufer zu gelangen, oter sie ertrinkt toie jetes antere Lantthier, toenn man sie in jenem fremten Elemente zu toeilen ztoingt. Je nach ter geographischen Breite ihrer Heiinath verfållt fie zei- tiger oter spater in ten Winterschlaf. In Italien scheint fie tas ganze Jahr hinturch munter zu bleiben. Ihre Hautung hangt ab von ter Reichlichkeit ter Nahrung unt vom trockenen oter feuchten Zustante ter Atmo- sphare unt kehrt im letzteren HSufig mieter; man kann annehrnen, tag sie in unserem Klima unt in gewohnli- chen Sommern sich aller Monate toieterhole. Die Fort- pflanznng geschieht nur einmal jShrlich, tenn nachtem tie Paarung im April statigefunten, toerten tie Eier, tie folglich zu ihrer Enttoickelnng imMutterkbrper funf Monate vertoeilen muffen, im August gelegt. Zu ihrer Unterbringnng wLhlt tie Schlange fenchte, aber tabet moglichst toarme Orte, unt taher kann man hin unt toieter in Mistbeeten, auf Dungerhofen unt fogar in Viehstallen tie jungen Nattern kaum ausrotten. Ge- meinlich Hangen tiefe Eier zu 20—30 verinittels tunner unt zaher Faten zufammen. Sie sint von rein ovaler Gestalt, 13 Linien lang unt mit pergament- artiger, fchrnutzig toeiger Schaale uberzogen. Die Jun- gen sint im frifch gelegten Eie ztoar schon ziemlich ent- wickelt, beturfen aber znr vollkommenen Reife noch trei Wochen unt messen, toenn sie tie Schaale turchbrechen, 6—8 Zoll. Von Charakter ist tie Kragennatter sanft unt vermag, selbst toenn sie gereizt toirt, Niemant irgent empfintliche Wnnten beizubringen. Sie wirt leicht zahm, ternt ihren Herrn fennen, lagt sich von ihm ohne Versuch znr Flncht oter zum Witerstante anfas- sen unt ertragt tie Gefangenschaft geraume Zeit unt fogar 11 Jahre lang, toie tas schriftliche Zeugnig eines in ter Sammlnng ter lontoner zoologischen Gesellschaft befintlichen E.remplars betoeist, vorausgesetzt, tag man es ihr an tem nnentbehrlichen Waffer nicht fehlen laffe. In Sartinien sollen, nach Laeépéte, tie Weiber sie gern 7 *