Emil Chr. Hansen 5 Særtryk 1901-1909
Forfatter: Emil Chr. Hansen
År: 1909
Sider: 98
UDK: TB Gl. 663.6 Sm
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
532
Emil Chr. Hansen,
Arten sind dadurch gekennzeichnet, daß sie zwischen den Zellen
eine reichliche Einmischung von Luft enthalten, wodurch sie sich
von den Häuten der zweiten großen Gruppe der Saccharomyceten
gänzlich unterscheiden. Auch durch die Form ihrer Sporen ist
Sacch. membranaefaciens in hervortretender Weise gekenn-
zeichnet. Die junge Spore ist gewöhnlich fast halbkugelförmig;
die ältere Spore hat meist eine eckige und ungleichmäßige Gestalt.
Genannte Art ist außerdem auch dadurch gekennzeichnet, daß sie
in Bierwürze oder in Lösungen von Saccharose, Dextrose, Maltose
oder Laktose keine Alkoholgärung erregt, sowie sie die Saccharose
nicht zu invertieren vermag.
Bei einer anderen von mir aufgestellten Art, Saccharomy-
ces Ludwigii, machte ich im Jahre 1891 die Wahrnehmung, daß
die Keimung der Sporen auf eine andere Weise vor sich geht als bei
den übrigen Saccharomyceten. Bei diesen können von einem jeden
Punkt der Oberfläche der keimenden Spore Sproßzellen sich ent-
wickeln, also gleich wie bei der vegetativen Zelle; bei der oben
genannten Art dagegen kommt bei der Keimung der Spore eine
Promycelbildung hervor, und von hier aus entwickeln sich die
Hefezellen.
Bei den jungen Sporen gilt die Regel, daß bei der Keimung
eine Verschmelzung der Promycelien zweier Sporen stattfindet;
bisweilen verschmelzen auch mehrere Sporen vollständigl)- Bei
den alten Sporen tritt zumeist keine Verschmelzung ein.
Die Sproßbildung bei den vegetativen Zellen geschieht wohl
am häufigsten von dem einen Endpunkt der Mutterzelle, kann je-
doch auch an irgend einem anderen Punkt entstehen und zeigt
somit überhaupt alle hauptsächlichen Charaktere der als typisch
zu bezeichnenden Sprossung bei Saccharomyces sowie bei den
Hefezellen überhaupt. In einer anderen Hinsicht ist indes die
Sproßbildung bei Saccharomyces Ludwigii etwas abwei-
chend von der bei den eigentlichen Saccharomyceten auftretenden.
Die Einschnürung hört nämlich auf einem ziemlich frühen Stadium
auf und es ist dann noch immer eine deutliche Querwand wahr-
nehmbar, durch deren Spaltung die neue Zelle frei gemacht wird;
erst nachdem dieses geschehen ist, tritt eine Abrundung ein; wir
haben hier also zwar eine Sproßbildung, aber mit unvollständiger
Abschnürung. Gegenüber der die gewöhnlichen Saccharomyces-
Arten kennzeichnenden Sproßbildung ist der Unterschied jedoch
bloß ein gradueller, kein prinzipieller.
1) Guilliermond hat in den in den letzten Jahren von ihm publizierten
Abhandlungen über die Hefezellen auch Saccharomyces Ludwigii mit
behandelt. In seinen ersten Mitteilungen über diese Art betonte er, daf? er die
von mir beschriebene Verschmelzung nie habe wahrnehmen können; es war dem-
nach möglich, daß meine diesbezüglichen Mitteilungen auf einem Irrtum beruhen
konnten, eine Möglichkeit, auf welche auch in mehreren Referaten hingewiesen
worden ist. Später hat Guilliermond jedoch nach Untersuchung
eines neuen Materials die Richtigkeit meiner Untersuchungen
bestätigt. In den Keferaten hat man aber diese Berichtigung meistens "mit
Stillschweigen übergangen und nur seine erste Beobachtung angeführt. Ich fühle
mich deshalb veranlaßt, bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam zu machen.